1. Le Mystère d'André


    Datum: 13.10.2018, Kategorien: Bisexuell,

    ... oder fuhr sich durch die Haare. Auch löcherte sie mich zusehends mit immer intimeren Fragen. Anfangs wollte sie noch wissen, ob ich denn keine Angst hätte, in einen solchen Club zu gehen und jetzt rätselte sie schon offen darüber, mit welchem meiner Ex-Freunde ich wohl schon S/M-Erfahrungen gesammelt haben könnte. Erstere Frage beantwortete ich mit einem klaren: "Nein!", obwohl mir durchaus ein wenig mulmig zumute war, auch wenn ich mich an exzentrischen Menschen, mit sonderbaren Lebensstilen normalerweise nicht störte, solange sie mir nicht das Ohr abkauten. Die letzte Frage ging für meinen Geschmack jedoch zu weit und so wies ich sie zurecht: "Das geht dich überhaupt nichts an, und wenn du damit fortfährst, mir meine Ex-Freunde aufzuzählen und was ich mit ihnen im Bett vielleicht - vielleicht aber auch nicht - gemacht habe, dann werde ich dieses Zimmer heute Abend nicht verlassen!" Das saß und Nina schenkte mir wieder diesen reuigen Hundeblick. Um einem Anfall von Mitleid zu entgehen, schnappte ich mir noch schnell meinen MP3-Player und beschloss ihr einfach nicht mehr zu zuhören.
    
    Bis zur Metro war es nicht weit, und da dieser Abend, wie ich fand, Nina gehörte, überließ ich es auch gänzlich ihr die Pläne zu studieren. Sollte sie doch zusehen, wo es zu ihrem Club ging! Schließlich war ich hier nur Anhängsel. Zum Glück mussten wir aber nicht lange warten und auch die Zeit in der Bahn konnte ich zu meiner Zufriedenheit mit lauter Musik überbrücken, sodass meine Stimmung ...
    ... gar nicht mal allzu schlecht war, als wir nach dem Aussteigen in eine Seitengasse abbogen und dort vor einem Gebäude mit einem schlecht beleuchteten Aushängeschild stehen blieben. "Club Nuit Formes", las ich darauf und lief mit meinem Blick auf die Schrift gerichtet der Tür entgegen. Doch eine große Männerhand hielt mich urplötzlich zurück. "...carte d'identité?", verstand ich und sah mich nach Nina um, die gerade dabei war ihren Ausweis einem anderen breitschultrigen Kerl auszuhändigen. Hektisch kramte ich nach meinem Geldbeutel und zog meinen Pass, den ich sogleich Türsteher Nummer eins unter die Nase hielt. "Allemand, hein?" Er schenkte Nummer zwei einen skeptischen Blick. Dieser nickte aber lediglich und winkte uns mit einer desinteressierten Geste durch.
    
    Erst jetzt, da es mir als Vorausgehender zustand, diese Tür zu öffnen, hinter der laut der Bass dröhnte, fragte ich mich, ob es das wirklich wert gewesen war. Das mulmige Gefühl war nun zu Angst herangewachsen und ich musste mir eingestehen, dass ich mir meiner Sache auf einmal gar nicht mehr so sicher war. Allerdings galt das nicht für Nina! Diese fasste einfach unter meinen Arm hindurch an die Klinke und zog sie auf. "Denk dran, wenn wir drin sind, kann ich dir auch nicht mehr helfen! Votre souhait est mon commandement!", kicherte sie und schob sich an mir vorbei, während ich gerade zögerlichen Schrittes, den mit Samtteppich ausgelegten Flur betrat. Eine stark geschminkte Frau saß an dessen Ende an einer kleinen ...
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