1. Le Mystère d'André


    Datum: 13.10.2018, Kategorien: Bisexuell,

    Eigentlich hatte ich mich auf die Abschlussfahrt nach Paris gefreut. Jedoch waren wir jetzt schon zwei Tage hier und einige Pläne waren aufgrund des Dauerregens buchstäblich ins Wasser gefallen. Zu allem Überfluss musste ich mein Zimmer auch noch mit Nina teilen, die an einer schlimmen Form der Verbal-Diarrhö litt und mir ohne Unterlass von ihrem neuen Freund erzählte, den sie seit der Abreise bereits gefühlte tausendmal angerufen und ihm noch weitaus mehr SMS geschickt hatte, damit sie nicht in Gefahr lief, er könne sie in der Zwischenzeit vergessen und sich einer anderen zuwenden. Dass sie jedoch selbst ständig davon redete, sie wolle die Unterwelt von Paris unsicher machen und einmal nachprüfen, was die französischen Männer so zu bieten haben, schien sie dabei nicht sonderlich zu stören. Nina war auch sonst ein bisschen komisch, sozusagen der Klassenfreak, denn sie hatte teilweise recht eigentümliche Stylings, die oftmals an die frühen Achtzigerjahre erinnerten. Ein bisschen Neon hier, ein wenig Lack dort... Hauptsache grell und ausgeflippt.
    
    "Sag mal, warst du eigentlich schon mal in einem Fetisch-Club?" Ich hob verdutzt den Kopf von meinem Buch und fragte irritiert: "Was?" Ich musste mich wohl verhört haben! "Guck doch nicht so grimmig! Ich habe ja nur gefragt. Also ich war schon zweimal in Berlin bei einer Freundin, die sich in dem Bereich gut auskennt. Die hatte vielleicht zwei kleine Kläffer, kann ich dir sagen! Keine halbe Stunde konnte sie die alleine lassen, ...
    ... ohne dass sie nicht die Bude auseinander genommen..." Und sofort klinkte sich mein Kopf bei dem Heruntergeleiere alter Stories wieder aus. Ich konnte nichts dafür, es war mittlerweile zu einem automatischen Reflex meines Hirns geworden. Ein Rütteln an meiner Schulter brachte mich jedoch unwirsch wieder zurück in die "Nina-Realität". "Hallo?! Ich habe dich etwas gefragt! Aber du kommst ja eh nicht mit! Dabei bräuchte ich aber schon jemanden, der mich begleitet, weil ganz alleine in Paris und das nachts in so einer Location..."
    
    "Stopp den Wasserfall! Sag mir lieber, wovon du überhaupt sprichst!", unterbrach ich sie schroff. "Na von dem Club!" Wie, wo, was, Club? Welcher Club? "Okay, von was für einem Club redest du? Und bitte versuch es mir in einem Satz zu erklären, ja?" Das war nicht sehr freundlich, allerdings hatte ich schon nach zwei Tagen dermaßen die Nase voll von der Flut an unnützen Informationen, die aus dieser Frau herausbrachen, dass ich glaubte am Ende eines Anti-Aggressionstrainings zu bedürfen. Nina ließ sich davon aber nicht einschüchtern, sondern zuckte nur die Schultern und verdrehte die Augen genervt gen Zimmerdecke. "Na, der Fetisch-Club!"
    
    "Sag mal, aber sonst geht es dir...", ich verstummte abrupt, während vor meinem geistigen Auge eine heilsame Idee Form annahm. "Hm, ja!", sagte ich deshalb knapp und grinste. Ich hätte nicht gedacht, Nina einmal so zu sehen, doch jetzt starrte sie mich mit offenem Mund tonlos an. "Was?", kam nach ein paar Sekunden ...
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