1. Wie ich tabulos wurde 03


    Datum: 13.10.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    Mein Chef (Teil 1)
    
    Ich wurde vierundzwanzig und Kai verblasste, wie auch Maik, zu einer Erinnerung, die ich mir hin und wieder in Gedächtnis rief. Maik, um mich daran zu erinnern, welch kranke Gedanken und Gelüste ein Mann haben kann. Kai, um mich daran zu erinnern, wie schnell es einem Menschen möglich war, eine langjährige Beziehung zu zerstören. Ich vermisste sie beide nicht. Aber Kai verblasste schneller, als es mir lieb war, und hinterließ ein dumpfes Pochen in meinem Körper, welches danach rief, wieder zu kribbeln und zu brennen.
    
    Machen wir uns nichts vor -- ich hatte Blut geleckt. Ich hatte festgestellt, dass es mich aufgeilte, vergebene Männer anzumachen und mit ihnen zu Vögeln, weil die Frau oder die Freundin, die anklagend über uns stand, mich irgendwie dazu brachte, noch erregter zu sein... erregter zu werden...
    
    Ich wollte mehr.
    
    War an jedem Seitensprung-Drama in meinem Freundeskreis interessiert und sog alles in mich auf, was ich darüber hören und herausfinden konnte. Masturbierte stundenlang und suchte Pornos, die sich mit genau dieser Thematik befassten. Aber natürlich brachte mich das sexuell nicht weiter.
    
    Ich probierte ein paar Dinge mit meinen damaligen Lovern aus.
    
    Sex in einer dunklen Ecke einer Diskothek, in der uns alle normalen Gäste, die nur genau hinsahen, zugucken konnten, und aus der wir letzten Endes durch einen Türsteher vertrieben wurden.
    
    Sex in einem Bus -- nach Einbruch der Dunkelheit in der hintersten Reihe, bis uns der ...
    ... Busfahrer wütend über sein Mikrofon daran erinnerte, dass die Erregung öffentlichen Ärgernisses eine Straftat ist.
    
    Sex in einer Restauranttoilette, in der wir absichtlich so laut waren, dass uns die Gäste im Restaurant hörten und in welchem sich niemand traute, uns zu stoppen oder gar später darauf hinzuweisen.
    
    Sex im Freibad, im Nichtschwimmerbecken, zur Hochsaison, umgeben von plantschenden Badegästen.
    
    Das hatte natürlich alles seinen Reiz, aber das erwünschte Kribbeln brachte es nicht. Es war etwas Verbotenes, aber auch nur dann, wenn es bewusst wahrgenommen wurde. Außerdem war es prinzipiell eine Straftat -- Sex in der Öffentlichkeit. Und das wiederum war etwas, was mich nicht anmachte. Das Tabu schon, ja, aber nicht die Straftat.
    
    Also ging ich diesbezüglich monatelang leer aus und malte mir Mithilfe von Pornos Szenarien aus, die mich zum Höhepunkt brachten.
    
    Bis zu dem Tag, an dem ich mit all meinen Kollegen bei einem angeordnetem Seminar zum Thema „Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz" saß, nur mit einem Ohr zuhörte und sich plötzlich ein Kribbeln in meinem Unterleib zu einer warmen Welle erhob. Ich kann nicht genau sagen, warum und was genau der Auslöser war. Ich weiß nur, dass ich meinen Chef anstarrte, der emotionslos und leicht genervt aus einem Heft vorlas, was er vorlesen musste. Und dass sich mein Unterleib erneut regte.
    
    Ich war verwirrt. War mein Chef doch ein Mann Mitte, vielleicht auch Ende fünfzig, stark beleibt, mit Doppelkinn, großer Nase, ...
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