1. Junge Liebe Teil 06


    Datum: 12.10.2018, Kategorien: Erstes Mal

    ... gesagt hatte. Auch wenn sie es nie bestätigt hatte...
    
    Verraten und verkauft hatten die beiden sie!
    
    Nadia hatte sie sogar ausgelacht, als sie ihr erzählte, dass Peter sie vergewaltigt hätte.
    
    „Das glaubst du doch selbst nicht", hatte sie gespottet. „Ausgerechnet Peter?"
    
    Tanja schluchzte laut und weinte nun ungehemmt, bis keine Tränen mehr übrig waren.
    
    Erst dann rappelte sie sich auf und schlich ins Haus und zu Peters Zimmer. Er hatte nicht einmal seine Tür geschlossen.
    
    Friedlich lag er auf dem Rücken und Nadia klammerte sich an ihn. Sie lächelte leicht im Schlaf und er... er murmelte... murmelte ihren Namen, als sich ihr Arm auf seinem Oberkörper bewegte.
    
    Hass wallte im Herzen der Neunzehnjährigen auf. Kalter, alles verzehrender Hass, wie er in seiner Intensität selbst für sie neu war.
    
    Ein Beschluss reifte in Sekundenschnelle in ihr heran.
    
    Sie wandte sich ab und machte sich auf den Weg in die Küche, wo der Messerblock mit den großen, scharfen Messern stand.
    
    XII.
    
    Renate schrak hoch, als irgendetwas ihren Schlaf störte.
    
    Normalerweise war der tief und sie erwachte zuverlässig wie ein Uhrwerk um sechs Uhr morgens. Obwohl es keinen Grund mehr dafür gab, nachdem ihr Junge aus der Schule heraus war, hatte sie diesen Rhythmus beibehalten. Ein wenig stolz war sie schon auch darauf, dass ihr alter Körper sich noch immer so vorbildlich verhielt.
    
    Aber warum war sie aufgewacht?
    
    Etwas Schreckliches war geschehen!
    
    Hier. In ihrem Haus.
    
    Die ...
    ... Kinder... Peter!
    
    Renate war keine übermäßig gläubige Frau, aber sie hatte ihren Frieden mit dem Herrgott gemacht und man verstand einander. Er erwartete nicht, dass sie jeden Sonntag in die Kirche lief und sie ehrte ihn auf ihre Weise.
    
    Aber nun wandte sie sich mit aller Inbrunst an ihn, die sie aufbringen konnte:
    
    „Mach, dass es dem Jungen gut geht, lieber Gott."
    
    Besorgt horchte sie in sich hinein, während sie sich den Morgenrock überwarf, aber nichts deutete darauf hin, dass ihr Gebet erhört worden war.
    
    Und irgendwie fühlte es sich auch nicht so an, als wäre Peter etwas zugestoßen. Aber trotzdem wusste sie, dass etwas Furchtbares geschehen war.
    
    „Ach je...", stöhnte sie. „Ach bitte, lieber Herr. Bitte nimm ihm nicht das Mädchen. Er hat doch so lang gewartet. Und zu dir wird sie doch früh genug kommen. Du bist doch geduldig..."
    
    Als sich die Härchen in ihrem Nacken aufstellten, ahnte sie es schon. Es war nicht Peter. Erst jetzt war ihr Gebet gehört worden.
    
    Nur kurz wunderte sie sich, wie schnell ihr scheinbar das Kind ans Herz gewachsen war, dass sie schon einen so starken Draht zu ihr hatte. Ihr Peter musste sie wirklich dolle lieb haben.
    
    Aber wenn ihr Gebet einen Sinn haben sollte und wenn die Antwort etwas bedeutete, dann musste sie sich eilen und helfen. Was immer auch geschehen war. Sonst war es gewiss zu spät.
    
    „Wenn es an der Zeit für jemanden ist, dann nimm mich. Ich bin bereit", flüsterte sie leise gen Himmel.
    
    Nur von ihrem Gefühl geleitet, auf ...