1. Junge Liebe Teil 06


    Datum: 12.10.2018, Kategorien: Erstes Mal

    ... kannte den Kerl flüchtig vom Sehen. Sein Name war Rene und sie waren im gleichen Dorf aufgewachsen. Aber der Bursche war drei Jahre älter als Peter und sie hatten dementsprechend nie viel miteinander zu tun gehabt.
    
    Dennoch war Rene jemand, der nie eine Gelegenheit ausgelassen hatte, sich an irgendwelchen Hänseleien oder Gemeinheiten zu beteiligen. Für eine direkte Konfrontation mit dem eindeutig kräftigeren Peter war er jedoch immer zu feige gewesen.
    
    Es war dieser Gedanke, der ihn alarmierte. Doch die Eingebung kam zu spät.
    
    Wie es eigentlich vorhersehbar gewesen war, hatte Rene sich nicht allein aufgemacht, um was auch immer zu tun. Zwei kräftige Handpaare schlossen sich um jeden von Peters Armen, noch bevor er bereit war zu reagieren. Und was noch schlimmer war: Nadia ließ einen erschrockenen Schrei ertönen.
    
    Sofort stand alles in ihm unter Strom. Aber die beiden Typen hielten ihn gut unter Kontrolle und ließen nicht zu, dass sich Peter umdrehte oder losriss. Und sie störten sich auch nicht an den Geräuschen des Gerangels in ihrem Rücken, wo sich Nadia offenbar nach Kräften wehrte.
    
    Stattdessen musste er Rene dabei zusehen, wie der selbstzufrieden grinsend auf ihn zukam.
    
    „Bevor ich auf die Einladung der kleinen Schlampe von vorhin zurückkomme, wollte ich dich noch kurz daran erinnern, wo dein Platz ist, Moppel."
    
    „Hast du den Satz vor dem Spiegel geübt?", grunzte der Angesprochene abfällig. Wäre er nicht so besorgt um seine Freundin gewesen, hätte er sich ...
    ... vielleicht über seine eigene Kühnheit gewundert.
    
    Der Faustschlag in seinen Magen lenkte ihn dann von beiden Gedankengängen ab.
    
    Keuchend ausatmend krümmte sich Peter weit nach vorne. Weiter, als es eigentlich notwendig gewesen wäre, denn Rene hatte keinen sonderlich harten Schlag, wie sich herausstellte. Aber die Reaktion zu übertreiben schien eine gute Idee zu sein.
    
    Als sich die Griffe an seinen Armen ein wenig lockerten, legte Peter sogar noch einen Zahn zu und fing an, theatralisch zu wimmern, als würde er anfangen zu heulen. Für Stolz oder Würde hatte er einfach keine Zeit.
    
    Rene trat noch näher und riss den Kopf seines Widersachers an den Haaren wieder nach oben. Man konnte ihm ansehen, dass er höchst zufrieden mit der Situation war. Auch wenn es ihn offenbar irritierte, dass sich in Peters Gesicht so gar keine Tränenspuren zeigen wollten.
    
    Noch irritierter blickte er drein, als etwas anderes passierte, dass er nicht hatte kommen sehen. Es war ein Ausdruck höchster Überraschung, der unmittelbar von fast aus den Höhlen tretenden Augen ersetzt wurde, bevor sich der Schweinehund stöhnend krümmte und in die Knie sank.
    
    Niemand schien nämlich darüber nachgedacht zu haben, dass Peter auch noch Beine hatte. Und eines davon hatte soeben ein lohnendes Ziel zwischen Renes Beinen gefunden.
    
    Was danach geschah, ging vergleichsweise schnell, denn auch die beiden Handlanger waren überrascht und Peter hatte jahrelange Erfahrung als Prügelknabe. Und er hatte zu Beginn ...
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