1. Junge Liebe Teil 06


    Datum: 12.10.2018, Kategorien: Erstes Mal

    ... während es ihm kalt den Rücken hinunter lief.
    
    Peter wusste, wie es war, ohne Vater aufzuwachsen. Seiner war gestorben, als er noch ein Baby gewesen war. Und er wusste auch, wie es sich anfühlte, allein gelassen zu werden.
    
    Er kannte die Gründe, weswegen seine Mutter ihn bei seiner Oma ließ und verstand sie auch, aber es tat trotzdem weh dabei zuzusehen, wie sie sich mittlerweile eine neue Familie aufbaute und kein Teil davon zu sein.
    
    „Niemals", flüsterte er noch einmal, während er Nadia in die Decke gewickelt auf den Arm nahm, um sie zum Auto zu tragen.
    
    Keine halbe Stunde später trug er seine Freundin vom Auto aus ins Haus, ohne das sie zwischenzeitlich aufgewacht wäre. Und er konnte es ihr nachfühlen. Die Augen offenzuhalten war ihm während der Heimfahrt sehr schwer gefallen.
    
    Er hatte nicht einmal etwas angezogen, weil er wirklich einfach nur noch nach Hause wollte. Und glücklicherweise war er auch keinem Streifenwagen begegnet, dessen Insassen er seine Nacktheit nur sehr ungern erklärt hätte.
    
    Zuhause musste er sich mitten in der Nacht auch wenig Sorgen darüber machen, jemandem zu begegnen. Daher ließ er auch die Decke, in die er Nadia gewickelt hatte, im Auto zurück.
    
    Nackt trug er die schon jetzt wichtigste Person in seinem Leben ins Haus und dachte gar nicht erst darüber nach, sie woanders schlafen zu lassen, als in seinem Bett. Ganz gleichgültig, was seine Oma davon halten mochte.
    
    Es war zwar alles andere als geräumig, aber sie gehörte zu ...
    ... ihm. Und auch wenn sie schlief, schien sie das ebenso zu empfinden, denn als Peter sich zu ihr legte, drängte sie sich sofort ganz dicht an ihn. Wie von selbst legte sich ihr Bein über seinen Oberschenkel und ihr Arm auf seine Brust. Mit der Hand an seinem Hals schien sie sicherstellen zu wollen, dass er ganz dicht bei ihr blieb und nicht plötzlich in die Nacht verschwand.
    
    Als Peters Kopf auf das Kissen sank und er beinahe sofort einschlief, war er mit ziemlicher Sicherheit der glücklichste Mensch auf dem Planeten.
    
    XI.
    
    Von der kurzen Treppe vom Hof hinauf in den Garten aus hatte Tanja beobachtet, wie Peters Wagen auf das Grundstück gefahren war.
    
    Wäre er aufmerksamer gewesen, hätte er sie bemerkt. Und genau deswegen hatte sie auch dort gesessen. Sie wollte, dass der verfluchte Dreckskerl sie bemerkte, wenn er mit seiner Schnalle nach Hause kam.
    
    Aber das hatte er nicht.
    
    Ohne auch nur in ihre Richtung zu sehen, war er ausgestiegen. Nicht einmal ihr scharfes Einatmen hatte er wahrgenommen, als sie seinen nackten Körper erblickte. Er hatte nur seine blonde Schlampe im Sinn gehabt. Nur die blöde Fotze, die er ebenso nackt aus dem Auto geholt und ins Haus getragen hatte.
    
    Die fette Fotze. So viel Zeit musste sein.
    
    Tanja hatte es ihr zwar nie gesagt, aber Nadia war natürlich viel zu fett. Und hässlich. Nur wegen ihrer Freundschaft hatte sie darüber hinweg gesehen.
    
    Und Peter - Moppel? Der hätte in einem Gruselkabinett arbeiten können, so schaurig sah er ...
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