1. Der Keuschheitsgürtel 01


    Datum: 09.10.2018, Kategorien: Sehnsüchtige Hausfrauen

    An einem sonnigen, warmen Pfingstsonntag im Jahre 1623 schritt die junge Elisabeth langsam zum Traualtar.
    
    Es erfüllte sie mit Stolz, dass sie mit Bernhard, dem Grafen von Einigfeld, vermählt werden sollte.
    
    Sicher, eine Heirat aus Liebe war es nicht.
    
    Das Mädchen, welches heute zum Weibe werden sollte, war gerade 18 Jahre jung, ihr zukünftiger Gatte hatte aber schon 57 Lenze gezählt.
    
    Ein stattliches Alter, welches man ihm ansah. Noch war er kein Greis, aber tiefe Furchen durchzogen bereits sein Gesicht. Das Haar war ergraut, wenn auch noch voll und in Lockenpracht wohl auf seinem Haupt zu bewundern. Etwas gebeugt saß er da, im Familiengestühl der Kirche, in wohliger Erwartung, ob der jungen Maid, welche er heute heimführen würde.
    
    Elisabeth kniete in Demut vor dem Altar nieder und ließ den Geistlichen sein Werk vollenden.
    
    "Ja, mit Gottes Hilfe!", hauchte sie nur kurze Zeit später und war nun vor Gott und der Welt Gräfin von Einigfeld.
    
    Eine pompöse Hochzeitsfeier folgte, mit Musik und Tanz, überladenen Tischen, voll mit allem, was der fürstliche Hof an Speisen aufzubieten vermochte. Gaukler trieben ihre wilden, frivolen Scherze, es wurde ausgelassen gelacht und getanzt.
    
    Bernhard aber konnte die Nacht nicht erwarten. Immer wieder glitt sein lüsterner Blick über den schlanken, fast elfengleichen Körper seiner jungen Frau.
    
    Ihm gefielen ihre festen Brüste, welche sie ihm in einem tief geschnittenen, fest geschnürten Dekollete darbot. Die weiße zarte Haut, ...
    ... das rötlich-blonde, lange, lockige Haar, die schmalen Hände, ihre vollen, blutrot geschminkten Lippen waren für ihn die fleischgewordene Einladung seiner Begierden.
    
    Sobald die Sonne untergegangen war, trat er auf Elisabeth zu, griff gierig ihre Hand und zog sie weg vom Tanz und der Musik, hin zu seinen Gemächern, wo es an der Zeit war, die Hochzeitsnacht zu vollziehen. Die Zeugen, welche mit ihrem Namen dafür ein zustehen hatten, dass das junge Mädchen jungfräulich in die Ehe ging, warteten bereits vor der Türe.
    
    "Zieh dich aus!", forderte er barsch, wie es seine Art war.
    
    Mit klopfendem Herzen trat Elisabeth wie ihr geheißen und trennte sich mit zittrigen Fingern von ihrem weißen, unschuldigen Brautkleid.
    
    Alsbald lag sie, nur mit ihrem seidigen Nachtgewand bekleidet auf der Schlafstatt des alten Grafen und harrte der Dinge, die sie nun zur Frau werden lassen würden.
    
    Erst seit letzter Woche wusste das junge Mädchen um die Pflichten eines Eheweibes im Bette ihres Gemahls und war nun umso freudiger in ihrer Erwartung.
    
    Ihre Zofe hatte das, was man bei Hofe hinter vorgehaltener Hand, kichernd und mit rotem Kopf als Sex bezeichnete, in den blumigsten Farben ausgemalt, sodass es Elisabeth nicht mehr erwarten mochte, endlich in diesen 7. und schönsten aller Himmel auf Erden einzutreten.
    
    Bernhard allerdings hatte nicht vor, in irgendeiner Weise für das Glück und die Erfüllung seiner Angetrauten zu sorgen. Nicht das er die dafür nötigen Kniffe nicht gekannt hätte -- ...
«1234...15»