1. Eine nicht alltaeglicheFrau 02


    Datum: 03.10.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... einen Ständer, und ich schämte und verfluchte mich dafür.
    
    "Vielleicht erleben der Krause und die alte Schachtel unvermittelt ihren 3.Frühling, wenn sie mitbekommen, wie wir beide es treiben?"
    
    Entschieden riss ich ihre Arme von meinem Nacken und stieß sie in den Flur. So hefig, dass sie gefallen wäre, hätte sie nicht die Garderobe erwischt, an der sie sich festhalten konnte.
    
    Ich zog die Tür zu und hastete das Treppenhaus hinunter und verließ das Haus.
    
    Auf der Staße blieb ich ganz kurz stehen und atmete tief durch.
    
    Aus der Kneipe gegenüber Chers Disco-Hit "ALIVE AGAIN."
    
    Der Song passte. Und wie....
    
    Es war geschafft. Das dachte ich jedenfalls, und ich sollte mich irren.
    
    Es war noch nicht das Ende.
    
    Ich hatte heftige Szenen erwartet. Telefonterror und Dauerklingeln an der Haustür, aber es kam auch da anders.
    
    Agnetha tat etwas, das sie bisher noch nie getan hatte.
    
    Sie schrieb mir Briefe. Briege, die ich bis heute aufbewahre.
    
    Lange Briefe. Zärtliche Briefe. Einfühlsame Briefe.
    
    Sie zeigte ihre verletzliche Seite.
    
    Die sexuellen Eskapaden der letzten Zeit, die mich so auf die Palme gebracht hatten, erwähnte sie mit keinem Wort.
    
    Nein.
    
    Sie ließ unsere gemeinsame Zeit Revue passieren.
    
    Unser ungewöhnliches Kennenlernen im "Black & White", die ungewöhnliche "Blowjob-Nacht", den langen Weg bis zu unserem ersten richtigen Fick, unsere Streitigkeiten, unsere Gespräche über Gott und die Welt, und wie sehr sie vor allem diesen Aspekt unserer ...
    ... Beziehung genossen hatte.
    
    Es kamen sechs Briefe innerhalb von vier Tagen.
    
    Einer war einem Päckchen beigelgt.
    
    "Hi, Mike. Ich glaube, du magst dieses Buch?"
    
    Es war die deutsche Erstausgabe von John F. Kenndy`s "Zivilcourage."
    
    Richtig, ich mochte dieses Buch, und ich habe es noch heute.
    
    Keine Frage; Agnetha schrieb mich weich.
    
    Und; sehr ungewöhnlich für Sie: Sie flehte. Sie bettelte. Flehte und bettelte um eine Erklärung.
    
    Und da jeder Mensch, der von einem anderen Menschen verlassen wird, eine Erklärung verdient- völlig egal, was passiert sein mag- beschloß ich, sie anzurufen.
    
    "Miiiike,....Hi, Baby."
    
    Bereits nach dem dritten Läuten nahm sie den Hörer ab. Sollte sie etwa die ganze Zeit vor dem Telefon gesessen und es angestarrt haben?
    
    Solche Frauen soll es ja geben.
    
    Nebenbei: Es gibt auch Männer, die sich so verhalten.
    
    Sie hatte meine Nummer auf dem Display gesehen.
    
    Keine Vowürfe. Keine Spitzen. Kein verbaler Aubruch. Diesmal nicht.
    
    "Miiike, ...schön...aaahhh, schön, dass du endlich anrufst. Wie gehst dir?"
    
    "Nicht wirklich gut ohne dich, Agnetha."
    
    Umgehend wurde sie wieder kokett.
    
    "Na, dann ändere es doch und komm her. Du wirst den Weg doch hoffentlich noch kennen? Und die Schlüssel zur Wohnung hast du ebenfalls noch, nicht?"
    
    Ja. Die hatte ich noch. Ich wollte ihr sie eigentlich in den Wohnungsflur oder in den Briefkasten werfen, am Tag, als ich sie verließ, vergaß das aber bei den ganzen Turbulenzen.
    
    "Ich bin unterwegs, ...
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