1. Eine nicht alltaeglicheFrau 02


    Datum: 03.10.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    oder: "Eine Achterahnfahrt" (02)
    
    Vorbemerkung (1):
    
    Alle Personen in dieser Story sind über 18 Jahre alt.
    
    Vorbemerkung (2):
    
    Diese Geschichte ist für dich, V., wo immer du heute auch sein magst.
    
    Das Jahr zwischen Sommer 1989 und Sommer 1990 ist mir als Sumpf, als Morast in Erinnerung geblieben. Ein zäher Sumpf. Bei fast jedem Schritt, den ich machte, blieb ich stecken.
    
    Wohin ich auch blickte, ich sah keinen Horizont.
    
    Menschen, die früher wichtig für mich waren, hatten sich aus meinem Blickfeld entfernt.
    
    Die Schuldgefühle wegen der Trennung von Paola fraßen mich auf.
    
    War die Trennung meine Schuld? Oberflächlich betrachtet: Ganz sicher, und auch bei genauerem Hinsehen war es meine Schuld.
    
    Geschenkt.
    
    Trennungen haben immer komplexe und vielfältige Ursachen. Es gibt niemals monokausale Erklärungen.
    
    Die Schuldfrage ist die Überflüssigste aller Fragen bei einer Trennung.
    
    Es zählt das nackte Ergebnis. Die Tatsache der Trennung als solche.
    
    Wir befanden uns zu jener Zeit bereits in einer idyllisch verlängerten Sackgasse, aus der ich auf typisch männliche Art und Weise ausbrach: ich begann, mit anderen Frauen zu schlafen.
    
    Nichts ernstes. One-Night-Stands und recht kurze Affären.
    
    Dass es ein Ausbruch aus einer Sackgasse war, wurde mir allerdings erst viel später bewußt.
    
    Damals traf mich die Trennung wie ein Keulenschlag.
    
    Ich reagierte, wie es für Männer oft typisch ist: Phasen voller Selbstmitleid wechselten mit Phasen der ...
    ... Wut.
    
    Sind einfach viel zu empfindlich, die Weiber!
    
    "Mach doch nicht so ein Theater daraus, Schatz! Sonja (oder hieß sie vielleicht Claudia?) war nichts ernstes. Es war doch nur Sex. Hey, es war außerdem nur eine Nacht, und eigentlich- wenn man es genau betrachtet- ist gar nichts passiert."
    
    "Wie bitte? Vergangene Woche bin ich viermal sternhagelvoll nach Hause gekommen? Du musst dich irren, Darling. Es war höchstens zweimal der Fall. Da bin ich absolut sicher."
    
    Plötzlich ist die Frau doch tatsächlich weg.
    
    Es dauert lange, bis Frauen sich zu einem endgültigen "Cut" entschliessen, aber der ist in der Regel dann aber auch endgültig und unwiderruflich.
    
    Anstatt mich diesen Gefühlen zu stellen und mich damit auseinanderzusetzen und die Sache abzuschliessen, diesen Teil meines Lebens zu integrieren, wählte ich das klassische männliche Ausweichmanöver: saufen und ficken.
    
    Selbst die Politik, die mich als "Political Animal"schon immer gefesselt und fasziniert hatte, ging mir damals am Allerwertesten vorbei.
    
    Der Fall der Mauer? Auch gut...
    
    Natürlich überlegte ich, an jenem denkwürdigen 09.November in einen Zug nach Berlin zu steigen, aber nicht, um dieses Ereignis, das zu recht das Etikett "historisch" trägt, als Augenzeuge zu würdigen.
    
    Ich hatte völlig andere Motive.
    
    In diesem Ausnahmezustand waren sicher auch die Berliner Girls sehr willig. Es würde sich dort wohl problemlos was zum ficken auftreiben lassen.
    
    War in historischen Ausnahmesituationen schon immer ...
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