1. Eine nicht alltaeglicheFrau 02


    Datum: 03.10.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... einem Kuss. Weich, sanft und zärtlich.
    
    Es war der längste und zärtlichste Kuss, den ich je von ihr bekommen habe, und er hätte mich beinahe umgestimmt.
    
    Abrupt stieß ich sie zurück. Es war reiner Selbstschutz. Würde ich es heute nicht schaffen, unsere Liason zu beenden, dann würde es mir vielleicht nie gelingen.
    
    Das Radio in der Wohnung war viel zu laut. Ich hatte den Regler hoch gedreht, damit er Agnethas Flüche aus der Dusche übertönte.
    
    "Stell wenigstens kurz das Radio leiser, Agnetha. Dann können wir uns gedämpfter unterhalten."
    
    Sie fiel auf diesen Trick nicht herein.
    
    Das Radio dudelte weiter in ziemlicher Lautstärke.
    
    Nazareth. "Love Hurts."
    
    Ausgerechnet.
    
    "Ich werd mich ändern, Mike. Versprochen. Ich weiß, ich bin in manchen Dingen sehr extrem, und Dinge, die du magst...na ja, kuscheln und es gelegentlich etwas zärtlicher treiben und solche Dinge. Auf die sanfte Tour. Du musst nicht glauben, dass ich nicht weiß, was dir bei mir wohl fehlt. Nein, nein...ich...ich weiß das sehr gut, Mike. Ich...ich kenn meine Fehler, grade auf diesem Gebiet... Ich werde mich ändern! Sofort, Mike."
    
    Es brach mir fast das Herz.
    
    Unwillkürlich kam mir ein Song von Cher in den Sinn, der genau auf Agnetha zutraf: "(For this Girl)There`s not enough Love in the World."
    
    Vielleicht konnte sie mit einem anderen Kerl wirklich glücklich werden?
    
    Ich war der Falsche, so sehr ich sie inzwischen auch ins Herz geschlossen hatte, allem Ärger und Problemen zum Trotz.
    
    Ich ...
    ... nahm ihr Gesicht in beide Hände.
    
    "Gewisse Dinge unterliegen nicht unserem Willen, Agnetha. Es gibt Bereiche in unserem Leben, da haben wir nicht wirklich eine Wahl, wie wir uns verhalten. Was wir tun oder was wir nicht tun."
    
    Sie trommelte mit beiden Fäusten an meine Brust.
    
    "Ich ändere mich, Mike. Es ist alles meine Schuld."
    
    Ich mussste weg! Ich musste sofort hier weg!
    
    "Agnetha, es ist keine Frage von Schuld oder Unschuld. Ich bin nicht das, was du brauchst. Jedenfalls nicht in dieser Hinsicht. Eines Tages wirst du das verstehen."
    
    Ich hörte mich an wie Humphrey Bogart am Flughafen in der berühmten Schlußszene von "Casablanca."
    
    Ingrid Bergman glaubt, Bogey würde gleich mit ihr zusammen ins Flugzeug steigen, aber er tut es nicht und erklärt Ingrid, sie würde eines Tages verstehen, dass dies für beide die einzig richtige Entscheidung ist.
    
    Sie zog mich knapp über die Schwelle und öffnete den Bademantel.
    
    Jetzt versuchte sie es mit Koketterie. IhreZunge biss mir ins Ohrläppchen.
    
    Ihr heisser Atem in meinem Ohr.
    
    "Hey, Mike, Süsser, wir beginnen gleich hier, es zu ändern. Hier im Flur. Und die Tür lassen wir halb geöffnet, damit die alte Schachtel und der alte Schwerenöter Krause über uns auch etwas davon haben. Was meinst? Komm schon. Vielleicht führt es dazu, dass wir die beiden Meckerer da oben inspirieren?"
    
    Sie war wieder ganz Femme Fatale.
    
    "Hey, Süsser, das fühlt sich richtig gut an."
    
    Ihre Hand in meinem Schritt. Ich hatte doch tatsächlich ...
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