1. Eine nicht alltaeglicheFrau 02


    Datum: 03.10.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... übertroffen.
    
    Sie kam immer mit der Clique, ging aber stets alleine und vor allen anderen.
    
    Entweder rührte sie mit dem Strohhalm in ihrem Cocktail, in der anderen Hand ne Kippe oder sie lauschte der Musik, die Ellbogen auf der Theke, das Kinn in die Hände gestützt.
    
    Kurz bevor sie ging wünschte sie sich vom Diskjockey immer denselben Song.
    
    "All in Love is Fair", eine wunderschöne Ballade von Stevie Wonder aus seinem Jahrhundertalbum "Innervisions" von 1973.
    
    Ihr Musikgeschmack schien okay zu sein.
    
    Nicht ganz unwichtig, nach den leidvollen Peter-Maffay-Erfahrungen, die ich mit Paola gemacht hatte.
    
    Die Art, wie sie die Bar verließ, hatte was.
    
    Ihr Hintern hätte einen Weltkrieg gerechtfertigt.
    
    Frauen in Kneipen lassen sich ganz simpel in 2 Kategorien einteilen: In solche, die erwarten, angebaggert zu werden und in solche, die darauf hoffen.
    
    Ich konnte in der Regel recht schnell erkennen, in welche Kategorie eine Frau gehörte.
    
    Diejenigen, die es erwarteten umgab stets ein Hauch von Wichtigkeit, die in jeder ihrer Gesten lag. Sie waren sich ständig ihrer Publikumswirksamkeit bewusst oder mussten sich derer versichern.
    
    Diejenigen, die darauf hofften zeigten eine permanente Nervosität und quittierten noch den dümmsten Anmacherspruch mit einer Aufmerksamkeit und Dankbarkeit als hätte sie grade Warren Beatty höchstpersönlich angesprochen.
    
    Agnetha konnte ich nicht zuordnen. Sie schien zu keiner der beiden Kategorien zu gehören, sondern sich selbst zu ...
    ... genügen.
    
    Die Tatsache, dass eine so ungewöhnlich attraktive Frau den Laden stets alleine verließ, fiel in so einem Schuppen auf und ließ mindestens 2 Schlüße zu: Entweder sie hatte zu Hause nen festen Stecher oder sie war solo.
    
    Eigentlich gab es sogar 3 Möglichkeiten. Vielleicht hatte sie keinen festen Kerl, sondern ne feste Braut? Allerdings: Es sah nicht so aus, als würde sie auf Frauen stehen.
    
    Für diese Einschätzung gab es keinen konkreten Anhaltspunkt. Das hatte ich einfach im Gefühl und glaubte, diesem Gefühl vertrauen zu können.
    
    Wenn sie sich nicht grade mit Sina unterhielt oder einen Anmachversuch kurz und bündig abblockte, rührte sie mit einem Röhrchen gelangweilt in ihrem Orangensaft, lauschte der Musik und rauchte dazu eine nach der anderen.
    
    Sie bevorzugte Orangensaft pur oder Cocktails, was mir auffiel, nachdem ich einige Zeit ihre Bestellgewohnheiten aus den Augenwinkeln studiert hatte.
    
    In vielen Momenten wirkte sie auf seltsame Weise abwesend, als würde sie das, was um sie herum passierte nicht im geringsten interessieren.
    
    Die Anmachversuche der Bimbos ließ sie unglaublich schnell ins Leere laufen, und die Jungs warfen auffällig schnell die Flinte ins Korn.
    
    Ungewöhnlich, besonders weil es sich bei Agnetha um ne blonde deutsche Maid handelte, und da liefen die Bimbos in der Regel zur Hochform auf und ließen so schnell nicht locker.
    
    Aber nie gab es eine Szene.
    
    Agnetha schien immer den richtigen Ton und die passenden Worte zu finden, um ...
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