1. Eine nicht alltaeglicheFrau 02


    Datum: 03.10.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... "Just for Fun", damit meine grauen Zellen nicht einrosten."
    
    An meinem fragenden Blick erkannte er, dass ich darüber nichts wußte, was Agnetha sofort einen Tadel bescherte.
    
    Wohlwollend formuliert, aber es war unüberhörbar ein Tadel.
    
    "Liebes, jetzt glaubt der sympathische junge Mann vielleicht noch, ich würde nur auf der faulen Haut liegen, und hedonistisch meinen Wohlstand verprassen? Hey, wie konntest du nur? Warum hast du nicht erwähnt, dass ich auch heute noch aktiv und...?"
    
    "Ich habs einfach vergessen, Paps. War keine Absicht."
    
    Erstmals an diesem Tag wirkte Agnetha spürbar gereizt.
    
    Ihrem Gesichtsausdruck war zu nehemn, dass sie von der "Pensionärskreativität" ihres Vaters nicht sehr viel hielt.
    
    Ihr Vater wechselte erneut den Tonfall.
    
    Gönnerhaft tätschelte er Agnethas rechtes Knie.
    
    "War doch nicht böse gemeint, mein Liebling. Kann passieren. Aber erzähl ihm bei nächster Gelegenheitdavon, ja?"
    
    Agnetha nickte stumm.
    
    Noch ein Thema sorgte kurzfristig für Dissonanzen.
    
    "Mal wieder was von meinem Kevin gehört, Agnetha? Von deinem Bruder?"
    
    Erneut zeigte Agnethas Stirn Zornesfalten.
    
    "Nein, Paps", gab sie schnippisch zur Antwort.
    
    "Nicht so gereizt, Kleines. Es war doch nur eine einfache Frage."
    
    Er wandte sich wieder mir zu.
    
    "Sie wissen sicher, dass Agnetha einen Bruder hat? Er ist 2 Jahre älter als mein Mädchen. Für mich ist es die 2.Ehe, müssen sie wissen. Ich bin recht spät Vater geworden in meinem Leben. Der Job stand immer im ...
    ... Vordergrund.
    
    Ach, Kevin ist ein schwieriger Charakter, noch komplizierter als meine Agnetha. Wie das nun mal so ist: Erst zieht man sie gross, und dann proben sie den Aufstand. Das ist der Lauf der Welt. Was wll man machen?"
    
    Kevins Aufstand bestand darin, noch konsequenter als Agnetha zu sein. Er hatte den Kontakt zu seiner Familie schon seit vier Jahren konsequent eingestellt.
    
    Nur mit Agnetha hielt er sporadisch telefonischen Kontakt, was die Frage ihres Vaters erklärte.
    
    Er hoffte, durch Agnetha wenigstens ein bisschen was über seinen Sohn zu erfahren.
    
    Diese Hoffnung erfüllte sich nicht, jedenfalls nicht an diesem Tag.
    
    Sein Blick auf mich wurde immer wohlwollender. Das konnte ich deutlich spüren. Er wirkte hochzufrieden. Ich hatte bisher das Richtige gesagt und das Richtige getan.
    
    Trotzdem: Eine winzige Kleinigkeit an seinem Lob, das er einige Minuten zuvor geäussert hatte, irritierte mich. Es war nur ein Wort. Ein Wörtchen, das mir unpassend erschien. Vielleicht ein Flüchtigkeitsfeheler ihres Vaters? Ganz sicher war es das.
    
    Er hatte gesagt: "Endlich wieder ein Junge, der zu UNS passt."
    
    "Ein Junge, der zu DIR passt", wäre die korrekte Formulierung gewesen.
    
    Überhaupt sprach er eigenartig über seine beiden Kinder.
    
    Nie sagte er: "Unsere Kinder." Oder: "Unsere Agnetha." Oder: "Unser Kevin."
    
    Nein. Es hieß immer: "Meine Agnetha", als hätte ihre Mutter nichts mit den Kindern zu tun.
    
    Sein Lieblingsthema aus alten Zeiten war eindeutig Harald ...
«12...646566...98»