1. Eine nicht alltaeglicheFrau 02


    Datum: 03.10.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... "Engeln" ihren Auftrag immer über die Sprechanlage.
    
    Die deutsche Stimme von "Charlie" gehört Agnethas Vater.
    
    Er hatte auch Drehbücher geschrieben, aber hier war er nicht halb so erfolgreich wie als Komponist.
    
    Nur wenige seiner Drehbücher wurden tatsächlich für einige deutsche TV-Serien verfilmt.
    
    Meine anfängliche Reserviertheit Agnethas Vater gegenüber wich unmerklich einer leisen Sympathie, was ich dem Umstand zuschrieb, dass mich die Unterhaltung angenehm an meine Jugend erinnerte.
    
    Der zweite Grund war der Alkohol.
    
    Erstmals seit langem becherte ich wieder ordentlich, was mir missbillligende bis wütende Blicke von Agnetha einbrachte.
    
    Aber sie gab ihrem Unbehagen mit keinem Wort Ausdruck.
    
    Das war auffällig. Es kontrastierte mit Agnethas vehementen Redegefechten, die sie mit ihren Eltern-insbesondere mit ihrem Vater-in schöner Regelmässigkeit am Telefon lieferte.
    
    Überhaupt war Agnetha in Anwesenheit ihrer Eltern anders, als ich sie kannte.
    
    Ich spürte an ihr dieselbe Anspannung, die mir bereits bei unserer ersten Unterhaltung im "Black & White" aufgefallen war.
    
    Sie sah häufig auf ihre Armbanduhr, als wünschte sie, dass dieser Nachmittag so schnell als möglich vorüber ist.
    
    Sie zog sich innerlich zurück.
    
    Sie agierte nicht, sondern reagierte nur.
    
    Ihr ganzes Verhalten wirkte, als hätte sie vor allem eines im Sinn, nämlich Fehler zu vermeiden.
    
    Ihr Vater hatte entschieden: Ein echter Kerl hatte bei einer Unterhaltung mit einem anderen ...
    ... Kerl ein Bier in der Hand zu halten, wollte er von ihm auf Augenhöhe behandelt werden.
    
    Anfangs hatte ich zögerlich protestiert und die Frage, was ich zu trinken wünschte, mit "Apfelsaftschorle" beantwortet, was mir sofort einen überraschten Blick von Agnethas Vater einbrachte.
    
    "Apfelsaftschorle??? Habt ihr das gehört?"
    
    Ein spöttisches Lachen. Ich erkannte darin sofort Agnethas Lachen.
    
    Überhaupt hatte Agnetha sehr viel von ihrem Vater. Jedenfalls deutlich mehr, als von ihrer Mutter.
    
    "Junger Mann, sie wissen hoffentlich, wo sich der Ausgang befindet?"
    
    Es war ein Scherz, aber einer, mit einem unüberhörbaren aggressiven Unterton.
    
    Ich änderte meine Bestellung umgehend.
    
    "Ein Hefeweizen, bitte. Nach Möglichkeit "Paulaner", wenns Recht ist? Und falls nicht vorrätig, dann wäre mein alternative Wahl ein "Erdinger Weißbier"."
    
    Agnethas Vater strahlte und klopfte mir auf die Schulter.
    
    "Wunderbar. Ich schätze es, wenn ein Mensch seine Fehler schnell korrigiert."
    
    Erneut das spöttische Lachen.
    
    Nur Agnetha lachte nicht. Ihre Miene verfinsterte sich zusehends.
    
    " "Paulaner?" Eine gute Wahl, junger Mann. Hey, er kennt sich nicht nur in moderner Popmusik aus, sondern auch in Biersorten. Sie gefallen mir, junger Mann. Sehr sogar. Und dir, Marianne? Was meinst du zu dem Jungen?"
    
    Agnethas Mutter strahlte über das ganze Gesicht.
    
    "Ich freue mich für Agnetha, dass sie endlich wieder jemanden gefunden hat. Es hat ja auch lange genug gedauert."
    
    Die Freude ...
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