1. Eine nicht alltaeglicheFrau 02


    Datum: 03.10.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... funktionierte auch in dieser äusserst leichtsinnigen Phase meines Lebens in gewissen Dingen mein Verantwortungsgefühl automatisch.
    
    Schließlich war AIDS zu jener Zeit bereits in aller Mund und eine reale Gefahr.
    
    Egal, wie angeheitert ich vor dem Stich mit ner Gelegenheitsbekanntschaft auch war: Ich dachte vor dem Vollzug immer noch daran, mir korrekt ne Lümmeltüte über meinen Prachtbolzen zu streifen oder überstreifen zu lassen, und mindestens einen Gummi hatte ich in jedem Sakko.
    
    Ohne Lümmeltüte vögelte ich höchstens Bräute, die ich bereits etwas näher kannte, was allerdings auch keine Garantie war, da die meisten Ladies in meinem Umfeld damals genau so unbekümmert durch die Betten stiegen wie ich.
    
    Es wundert mich bis heute, dass ich diese turbulente Phase meines (Geschlechts)Lebens unbeschadet überstanden habe. Noch nicht einmal Sackratten oder Filzläuse fing ich mir ein.
    
    Jede Frau hat ihre eigene komplizierte Schublade, vollgestopt mit irgendwelchem Krimkrams, womit ich ihre Macken und Launen meine.
    
    Alles Dinge, auf die ich zu jener Zeit nicht die geringste Lust verspürte, weshab ich mein Interesse auf puren Sex konzentrierte, was zweifellos gewisse Vorteile hat.
    
    Man muss sich keine Gedanken machen über zwischenmenschliche Probleme, über "Beziehungsprobleme", die,- lässt man sich ernsthaft auf eine Frau ein- irgendwann unweigerlich auf der Tagesordnung stehen.
    
    Plötzlich heißt es nicht: "Steck mir endlich deinen herrlichen Fickbolzen rein, du geiler ...
    ... Hengst", sondern: "Schatz, findest du nicht, wir sollten dringend über unsere Beziehung reden?"
    
    Nein, das fand ich überhaupt nicht, weshalb eine feste Bindung zu diesem Zeitpunkt meines Lebens nicht in Frage kam.
    
    Ich trauerte noch immer Paola hinterher.
    
    Also schaltete ich mein Sex-Appeal an,- oder das, was davon noch übrig war-, und ließ die Dinge auf mich zukommen.
    
    Erfolg oder Mißerfolg waren mir damals sowieso schnuppe, und es ließ sich oft nicht genau sagen, bis zu welchem Punkt das Flachlegen der Ladies mein Verdienst war oder ob es überhaupt mein Verdienst war.
    
    Es passierte einfach.
    
    Ich spielte die Rolle des Charmebolzens um meine tiefe Traurigkeit zu verdecken.
    
    Was davon war echt? Was enthielt den echten Mike oder wenigstens noch eine Spur von ihm?
    
    Schwer zu sagen.
    
    Wo hört Clark Gable auf und wo fängt Rhett Butler an?
    
    Und die Damen im "Black & White" machten es mir auch recht einfach.
    
    Davon sollte es nur eine Ausnahme geben.
    
    Agnetha.
    
    Sie kam die nächsten fünf Tage regelmässig mit Beates Clique ins Lokal, aber es gelang mir trotz aller Bemühungen nicht, einen Kontakt zu ihr herzustellen, auch nicht nonverbal. Weder durch Blicke noch über Gesten, dabei war ich im nonverbalen Flirten Weltmeister. Das hatte ich jedenfalls bis dahin geglaubt.
    
    Aber bei dieser Blondine kam ich damit die erste Zeit einfach nicht weiter, was zwiespältige Gefühle in mir auslöste.
    
    Eine leichte Verunsicherung hinsichtlich meiner Flirtkünste, aber auch ...
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