1. Eine nicht alltaeglicheFrau 02


    Datum: 03.10.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... bin viel komplizierter und weniger selbstsicher, als es den Eindruck macht und als du wohl glaubst, Mike."
    
    Für unkompliziert hielt ich Agnetha ganz sicher nicht, und ihre Selbstsicherheit galt nur für ganz bestimmte Bereiche.
    
    Ich wusste inzwischen nur zu gut, dass Agnetha sich psychisch auf sehr dünnem Eis bewegte und oft angst hatte, sie würde jeden Moment einbrechen.
    
    "Du solltest dringend lernen, dich zu entspannen, Agnetha."
    
    Ihr Blick auf mich war wohlwollend mitleidig.
    
    "Ich kann mich nicht entspannen, Mike. Nicht wirklich. Ich würde in tausend Teile auseinanderbrechen, und mich wohl nicht wieder zusammenbekommen. Jedenfalls nicht richtig."
    
    Das hörte sich nun wahrlich kryptisch an.
    
    Auch ich hatte den Eindruck, dass sie sich nicht wirklich entspannen und nicht wirklich loslassen kann; nur der Grund lag für mich völlig im Dunkel.
    
    Es war, als hätte sie Angst, nicht mehr in die Gänge zu kommen, würde sie auch nur einmal kurz inne halten.
    
    "Willst du reden, Agnetha? Möchtest du mir etwas ganz Bestimmtes mitteilen?"
    
    Sie gab keine Antwort. Sie schien mich gar nicht gehört zu haben, so abwesend wirkte sie auf mich.
    
    Wir kamen an ihren Lieblingsplatz.
    
    Ein alter Brunnenschacht.
    
    "Mike, was glaubst du: Wenn man da hineinfällt, wie lange würde man wohl überleben?"
    
    "Das ist nicht möglich, Agnetha. Wie du siehst ist er vergittert."
    
    "Ich mein ja bloß. Rein hypothetisch. Also Mike, ich würd mir noch so viele Orgasmen verschaffen wie möglich. ...
    ... Stell ich mir geil vor: halb verhungert und verdurstet reib ich mir wie von Sinnen die Fut und gleite mit nem galaktischen Orgasmus hinüber auf die andere Seite."
    
    Ich stutzte, kommentierte es aber nicht.
    
    Das war nun schon das zweite Mal, dasss Agnetha Sex und Tod assoziiert hatte.
    
    Bei unserem ersten infernalischen Fick in der Küche und nun hier an einem Sonntag Nachmittag im Wald.
    
    Agnetha umgab eine tiefe Einsamkeit, die in vielen Momenten fast körperlich greifbar war.
    
     Das konnte wohl kaum ausschließlich auf das schmerzhafte Ende einer längeren Beziehung zurückzuführen sein? Oder doch? Schließlich wusste ich über die genauen Umstände der Trennung von ihrem Ex-Lover immer noch nichts genaueres.
    
    Diese Lücke sollte Agnetha einige Tage später auf eine für sie typische Art und Weise schließen.
    
    Völlig unerwartet, aus heiterem Himmel, und der Auslöser dafür war- wie so oft - ein heftiger Streit.
    
    Unsere Beziehung entwickelte sich herrlich selbstverständlich.
    
    Wir genossen unsere Gespräche und lernten gemeinsam für die Uni.
    
    Es war phasenweise idyllisch, schwerelos und wunderbar harmonisch.
    
    Davon war nur ein Bereich weiterhin ausgenommen, und das war der Sex.
    
    So sehr ich unsere animalische und exzessive Sexualität inzwischen genoß, störte mich eines weiterhin: Die Tatsache, dass sie jeden Versuch, es gelegentlich etwas zärtlicher miteinander zu treiben entweder mit ihren Tobsuchtsanfällen berits im Keim erstickte, oder meine Küsse und Zärtlichkeiten- die ...
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