1. Aruula -Die Tiefen von Ma'bellar 02


    Datum: 02.10.2018, Kategorien: Berühmtheiten,

    ... Symbiont zerrte ihn mit immenser Vehemenz über die Kante, nach unten. Dorthin, wo die zerschlagenen Rattengeschöpfe lagen. Dorthin, wo die eine Tentakelausbildung immer noch in Einohrs Leiche feststeckte.
    
    Sie hatte sich nicht gelöst, sondern nur sehr stark gedehnt und war dadurch beinahe hauchdünn geworden. Aber nun, mit abnehmender Blutzufuhr zum Wirt, reduzierte der Symbiont seine Masse und der Dehneffekt verknappte sich, schnappte zurück, wie ein lang gezogenes Gummi.
    
    Die Welt kippte mit einem Male um Juefaan, Wind rauschte durch seine Haare, um seine Ohren, die Sonne flambierte seinen fast baren Körper, er hörte Aruula seinen Namen rufen und orientierte sich unversehens an ihrer Stimme, grapschte wild um sich in der vagen Hoffnung, irgendetwas ergreifen zu können, dass ihn vor einem Absturz in den sicheren Tod bewahrte. Seine Fingerspitzen streiften etwas, packten zu, das Material - Deerleder? - war nicht robust genug, zerriss! Flatterte davon!
    
    Aufgewühlt rutschten seine Finger über eine weiche, warme Fläche, Haut!
    
    Er klammerte sich eilig daran fest. Drückte sein Gesicht dagegen und tatsächlich, er fiel nicht mehr.
    
    „Gut festhalten, Juefaan! Aaannngggh! Ich versuche... uns über die... zu retten!", tönte Aruulas Stimme von weiter oben zu ihm herab. Dicht vor seinen Augen zogen sich zwei Hennalinien über feste, wie anschmiegsame Haut. Ganz bedächtig schielte er flüchtig nach oben und unten, er umschloss mit seinen Armen Aruulas Leibesmitte, sein Kopf befand ...
    ... sich auf Höhe ihres Steißes. Unter anderen Umständen eine traumhafte Position.
    
    „Ich rühre mich nicht von der Stelle... versprochen!", entgegnete er mit einem Anflug von Galgenhumor und bemühte sich keine unnötigen Bewegungen zu generieren.
    
    „Bei Wudan! Was ist das... nur für ein... Tag!", keuchte die Barbarin und gab nochmal alles und viel mehr, um sie aus ihrem Dilemma zu erretten. Wenn Aruula es schaffen sollte, dann würde Juefaan sie küssen! Ja, dass würde er! Aus Dankbarkeit, aus Glück, aus Liebe, aus purer Lust!
    
    Zentimeter für Zentimeter ging es nach oben. Die Kriegerin der Dreizehn Inseln leistete Übermenschliches. Juefaan schätzte, dass sie ihre Ellenbogen bereits über den Rand geschoben hatte und daran arbeitete, sie beide Stück für Stück hochzuhieven.
    
    Eine mörderische Aufgabe, aber Aruula schreckte keine Herausforderung, einerlei wie aussichtslos sie war. Da spürte er erneut ein unerbittliches Ziehen. Erst seicht, dann unnachgiebiger.
    
    Die Reste des Symbionten hafteten noch immer an ihm. Wie Aruula ihr Schwert, musste er den Organismus loswerden, andernfalls war ihr Ende besiegelt! Aber wie sollte ihm das gelingen? Er konnte sie unmöglich loslassen! Abermals zog es. Aruula ächzte.
    
    „Was...geschieht...da?", wollte sie wissen.
    
    „Der Symbiont... ich kann ihn nicht abschütteln, ich weiß nicht wie...aaah!", wandelte sich seine Worte in unartikuliertes Geschrei, als das Unheil über ihn hereinbrach und drohte, ihn in den Abgrund zu zerren.
    
    Juefaans Finger ...
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