1. Aruula -Die Tiefen von Ma'bellar 02


    Datum: 02.10.2018, Kategorien: Berühmtheiten,

    ... immer weiter zurückwich.
    
    Allerdings nicht schnell genug.
    
    Aruula senkte ihre Klinge und stach sie mit Anlauf in den graubraunen Wanst hinein. Getragen von ihrem Wuchtangriff, torkelte die Taratze zum Rand des Gebäudes und wankte schlussendlich an der Kante. Bedroht vom unmittelbaren Tod, einmal durch das sie durchbohrende Eisen oder durch den Absturz, fuchtelte das Rattenwesen wie verrückt um sich. Die Krallen ritzten einmal über Aruulas linken Unterarm und Busen, obwohl sie ihren Oberleib rechtzeitig fortdrehte.
    
    Juefaan vernahm keinen Laut des Klagens. Ihr blieb offenbar keine Wahl, sie musste das Schwert loslassen, es war der einzige Schwerpunkt, der die Bestie noch hielt. Und sie tat es.
    
    Die Taratze fiepte fürchterlich und verschwand.
    
    Exakt diesen Moment nutzte Einohr, das letzte noch lebendige Exemplar, um die Kriegerin hinterrücks anzufallen. Dieses Mal war es Juefaan, der erschrocken brüllte:
    
    „Pass auf, Aruula!"
    
    Und der jählings seine irritierende Lüsternheit über den Schreck vergaß. Er weckte den ausgelaugten Symbionten, der als schmale, teerartige Schärpe an seiner Taille klebte, mobilisierte letzte Kraftreserven und ließ drei messerscharfe Tentakel in Richtung der Taratze flitzen.
    
    Zwei verfehlten, eine grub sich in deren Schulter. Der Treffer brachte die Riesenratte aus dem Tritt, sodass es Aruula gelang, ihr halb auszuweichen. Trotzdem stieß Einohr noch dergestalt heftig gegen sie, dass sie trotz Versuche dem schwankend entgegenzuwirken, das ...
    ... Gleichgewicht einbüßte.
    
    „Nein! Aruula!", rief Juefaan in heller Aufruhr, mühte sich auf die Beine und hetzte keuchend zur Abbruchkante.
    
    Nein, nein, nein! Das darf nicht sein! Das darf einfach nicht sein! Nicht sie! Moment, was ist das?
    
    Da! Finger klammerten sich ans Gestein. Rasch ließ er sich vor dem Abhang auf die Knie fallen und schaute hinunter. Sein Herz machte einen freudigen Hüpfer.
    
    Aruula! Sie lebte! Lag nicht zerschmettert weiter unten am Grund des Apartmentturms, wie die beiden Taratzen.
    
    Langgestreckt hing sie an der weggeschliffenen Hausfassade, das nachtschwarze Haar flatterte im heißen Wind, Schweißtröpfchen glitzerten auf ihrem Gesicht, ihre Brüste schunkelten bei jeder Bewegung, jeder Kraftanstrengung sich emporzuziehen. Eine unmögliche Gegebenheit auf derlei zu achten, aber Juefaan saugte es nebenbei auf, als er nach einem ihrer Handgelenke griff und nach ihrem derangierten Mieder.
    
    „Ich bin da! Habe dich! Nicht nachlassen!", ermutigte er die Barbarin, doch es schien, dass sie dies gar nicht nötig hatte.
    
    „Hatte ich nicht vor! Kräftiger, Juefaan! Na los!", schrie sie ihn an.
    
    Er kämpfte um sie. War gerade guter Dinge, Aruulas Oberkörper über den Rand zu ziehen, da ging ein Ruck durch seinen eigenen. Er sah an sich hinab und stellte plötzlich unverhofft etwas ganz unvorteilhaftes fest.
    
    Oh nein, nicht doch...bitte!
    
    „Halt dich fest, Aruula! Halt dich ja gut fest! Hier passiert gleich etwas verdammt bes...", weiter kam er nicht, denn der ...
«12...91011...18»