1. Abstieg ins Chaos


    Datum: 22.09.2018, Kategorien: Verschiedene Rassen

    ... nicht vordem gelungen war, sie mit seiner scharfen Zunge entzweizubrechen.
    
    Sie murmelte irgendetwas zur Begrüßung, und Alister, der ebenfalls dünner war als in meiner Erinnerung, allerdings in der sonnengegerbten, drahtig-muskulösen Weise eines für seinen Ertrag hart schuftenden Farmers, legte seine Hand auf Pamelas Arm und führte sie zurück in die Schatten. Er hob seine andere Hand zu einer halbherzigen Einladung an uns, ihnen auf der Veranda Gesellschaft zu leisten.
    
    Als ich das Ende der Stufen erreichte, stellte ich fest, dass eine weitere, bislang unvermeldete Person über die andere Seite des runden Rauholztischs gebeugt in einem der sechs lederbespannten afrikanischen Rundsessel saß, die das Tischrund umlagerten.
    
    »Brian, das ist Doktor Nicholls, unser lokaler Medizinmann«, sagte Alister in einer nachgerade widerwillig erteilten Vorstellung. »Angus … hallo, Angus. Willst du das Glas abstellen und unsere Gäste begrüßen? Angus, das ist mein alter Schulkamerad, Brian Kennelly, derzeit britischer Spion, und unterwegs, um Londons letzten Nagel in unseren kollektiven Sarg hier in Rhodesien zu schlagen. Gavin, bin ich sicher, kennst du. Obschon vielleicht nicht so gut, wie du es gerne wolltest.«
    
    In dieser knappen, säuerlichen Vorstellung witterte ich allerhand Innuendos umherfliegen. Aber alle anderen ignorierten, was immer für ein idiomatischer Elefant in den Schatten lauerte, und so tat ich es ebenfalls.
    
    Ich beugte mich vor und schüttelte Doktor Nicholls' ...
    ... schweißige Hand, dabei in die nicht geringe Schwierigkeit geratend, mich wieder aus seinem überraschend kräftigen Händedruck zu lösen, und trat zurück, als Alister und Gavin eine kleine Reise nach Jerusalem veranstalteten, um auszumachen, wer diesseits von Pamela sitzen würde. Sie war in den Sessel neben dem Doktor gesunken und schien im Sitzen in sich selbst zu versinken. Ich ertappte mich in Gedanken augenblicklich bei der Frage, ob sie unter Drogeneinfluss stehe. Ihre Augen schienen Kontinente weit weg zu sein, wenn nicht restlos tot. Nicht im Entferntesten die lebensfreudige Pamela, die zu lieben die Freude meines Lebens gewesen war.
    
    Während Gavin und Alister um den Sessel neben Pamela stritten, mit Alister als letztlichem Sieger, zogen Summ- und Klickgeräusche aus dem Inneren des Cottage meine Aufmerksamkeit auf sich. Die Eingangstür lag unweit rechts der Stelle, wo ich stand. Das Innere war duster, aber ich machte allmählich einen hübschen, gutgebauten Shonajungen von ungefähr zwanzig Jahren aus, der – unvereinbar in einen bunten sarongähnlichen Rock und das steife weiße Jackett eines Butlers gekleidet – auf dem Holzparkett des Hauptwohnraums des Cottage barfuß auf Putzlappen umherschlitterte. Er bohnerte den Boden und hatte ihn bereits auf einem ansehnlichen Glanz gebracht.
    
    Ich war am Kopfschütteln über die neuen Erinnerungen, die ich im südlichen Afrika sammelte, als ich mich niederließ in den Sitzplatz zwischen dem Doktor und Gavin, der irgendwie verletzt wirkte nach ...
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