Doppelmoral
Datum: 08.10.2017,
Kategorien:
Fetisch
... offenen Beziehung als Patchwork Überbleibsel anderer Familienbe-ziehungen. Meist wohnen wir zusammen, immer bedacht, dem anderen soviel Leben zu ermöglichen und so wenig zu frustrieren wie geht. Ehrlichkeit und Offenheit sind die Garanten und persönliche Freiräume, die wir uns gegenseitig gewähren. Als ich ihr von dem Ereignis neulich im Büro mit Gudrun (= scheiß Vorspiel) erzählte, wollte sie wissen, was mir daran geil war und so wurde Stunde um Stunde geredet. Wir sind miteinander vertraut, es gibt Perioden, da haben wir den schönsten Sex der Welt, leider aber auch wo Langeweile und Beziehungslosigkeit wie Gift unser Leben bestimmt. Beginnt jetzt wieder so eine Zeit?
Kurz nach dem Gudrun „freiwillig" das Büro verließ, waren Ferien angesagt, nicht lange, aber lange geplant natürlich mit dir, meiner zweiten Hälfte.
Dem geflügelten Wort, das der Weg das Ziel ist, wollten wir huldigen und hatten paar Tausend km lange Fahrt durch Frankreich geplant, wir wollten unser Cabrio bei milder Sonne einweihen und unser 20-jähriges mit der französischen Lebenskultur feiern. Bei ruhiger Fahrt waren schöne intime Gespräche möglich und weil gerade nach dem Erlebnis mit Gudrun alles etwas fad verlief, bemühten wir uns, sinnliche Phantasien uns gegenseitig zu zeigen:
„Warum ist es für dich so erregend, wenn ich dich mit den Fingern in den Po ficke?"
„Ich weiß es nicht genau, aber einerseits ist das Gefühl vorne und hinten ausgefüllt zu sein einfach geil, und dann kommt noch die ...
... Vorstellung, mich würden zwei ficken, zwei begehren hinzu, und weiter fühle ich mich fixiert, so wie festgebunden oder genagelt, meine Bewegungen müssen sich dann ja reduzieren und so kann ich mich besser auf mich selbst konzentrieren. Aber es geilt auch auf, wenn du Fahrt aufnimmst und es schmutzig wird. Aber jetzt sag du doch mal, du bist nicht mehr zu bremsen, wenn es anfängt nach meiner Kacke zu stinken und wenn der Hintern so richtig braun verschmiert ist, was geht denn dann bei dir ab?"
Puh, jetzt bin ich so alt geworden, dass sich meine Liebe dafür interessiert! Natürlich kann ich das. Über ein halbes Jahrhundert musste ich es mir ja selbst erklären, also das ist so:
Als meine Mutter mit mir Schwanger war, die Zeit der Mangelwirtschaft, kurz nach dem Krieg und ein Sack Kartoffeln bedeuten das Glück auf Erden, erlebte ich als Ungeborener das Hochgefühl, „wenn man was zum Scheißen hat, geht es einem gut". Weiter als Ergebnis meditativer Erinnerung erlebte ich immer noch im Mutterleib an mir vorbei die ganzen Gedärme und ob du mir glaubst oder nicht, besonders der Dickdarm links, der abwärts führt in den Enddarm lag meisten an meiner Wange, ich erinnere auch, dass ich durch alle Flüssigkeiten der Fruchtblase und den Darmwänden den Geruch dieses Inhaltes wahrnahm.
Mit 18 erfuhr ich, im Gegensatz zu den anderen Vertreter meiner Generation, hatte ich mit meinen Eltern ein ausgesprochen offenen und freien Kontakt auch in Bezug ihrer Sexualität, dass meine Erzeuger auch ...