1. Der Keuschheitsgürtel 02


    Datum: 06.09.2018, Kategorien: Sehnsüchtige Hausfrauen

    ... Tablett mit wertvollem Porzellan einfach fallen ließ.
    
    So bestellte er sie eines Tages zu sich und erklärte ihren Dienst auf der Burg für beendet. Großzügig dürfte sie noch für ein paar Wochen hier verweilen, erklärte er mitleidlos, ihre Geschicke regeln und ihre Habe packen. Als Lohn für die Dienste der letzten Zeit erhielt sie ein paar Silberstücke.
    
    Hart traf die Zofe dieses Schicksal, war ihr doch nicht daran gelegen, ein kümmerliches Dasein in Armut und Bitternis im Hause ihres Sohnes zu führen, bis der Tod sie eines Tages erlösen würde.
    
    So sann die Alte auf Rache und Verrat und stöberte bei Tage und des Nachts durch die Gänge und Gemächer, wohl darauf bedacht, irgendetwas zu finden, das sie dem Grafen vermelden konnte, um sich ein besseres Schicksal zu verdienen.
    
    Zur selben Zeit grübelte Bernhard über eine erneute Strafe für sein Weib.
    
    Er konnte es nicht ertragen, dass der Keuschheitsgürtel offensichtlich das Ziel seiner Zucht verfehlte. Allein nicht zu wissen, woher Elisabeths neuer Frohsinn rührte, trieb ihn in den Jähzorn.
    
    So traf es sich eines Tages, dass er seiner Gemahlin in den Pferdeställen begegnete, als diese eines der Rösser für einen Ausritt satteln ließ.
    
    "Ach ...!", donnerte der Graf mit dröhnender Stimme. „Auszureiten mit mir hat Euch keine Freude bereitet, gejammert und geklagt habt Ihr! Aber heute wieder allein durch die Lande streifen, das würde Euch gut zu Gesicht stehen? Solches muss ich nicht dulden! Geht zurück in Eure Gemächer, ...
    ... die Pferde und das Reiten ist Euch von heute an verboten!"
    
    Elisabeth starrte ihren Gemahl mit schreckgeweiteten Augen an.
    
    Wie konnte er nur so herzlos sein?
    
    Was musste sie noch erdulden?
    
    Wollte er denn wirklich so gar nichts Gutes mehr in ihrem Leben belassen, nichts, was ihr ein wenig Kurzweil verschaffte?
    
    Wie froh war sie, dass es wenigstens Katharina und deren Liebeskünste gab, das Herz wäre ihr sonst zu Stein verhärtet, vor allem jetzt, als es ihr nicht einmal mehr erlaubt war, die Pferde zu sehen oder gar zu reiten.
    
    ***
    
    So vergingen wenig freudige Tage, aber das Leben ging weiter, wie es immer weiter geht und neues ereignete sich von dem zu berichten ist:
    
    Katharina konnte die Bitterkeit ihrer Herrin nicht vergessen, deren Sehnsucht nach Christian, nach einem rechten Mann, der ihr all das geben konnte, was Bernhard ihr versagte.
    
    Rastlos lief sie oft durch die Burg, immer hoffend, eine Lösung für den Schmerz und den Kummer der jungen Frau zu finden.
    
    So geschah es, das Katharina eines Tages auch bei den Ställen verweilte, als man ihr aufgetragen hatte, den Knechten dort einen Krug mit kühlem Brunnenwasser zu bringen. Sie schwatze gern mit dem Hufschmied und auch heute galt es nach Kräften zu ratschen, sollte doch bald wieder eine Taufe in Dorf gefeiert werden.
    
    Die gutmütige Zofe staunte nicht schlecht, als ihr hier der junge Kürschnergeselle über den Weg lief.
    
    Geschäftig nahm er Maß an den gräflichen Sätteln, hatte Bernhard doch vor ein ...
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