Lea
Datum: 05.09.2018,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
... Die Sklavin krümmte sich im Gras und gab ihre Mahlzeit wieder von sich. Kirdan ärgerte sich über sich selbst. Er hätte wissen müssen, dass der Magen der Gezeichneten mit einer so großen Portion Fleisch überfordert war. Er wollte ihr den Wasserschlauch reichen, doch sie war kaum noch bei Bewusstsein.
Schnell kniete er sich neben sie und berührte sie an der Stirn. Sie glühte vor Fieber und als Kirdan seine Magie einsetzte, um tiefer in ihren Körper zu blicken, bemerkte er neben Dehydration und den Folgen ihrer Unterernährung eine Vielzahl an Wunden und Blutergüssen. Einige Verletzungen hatten sich infiziert, was wohl die Ursache für das Fieber war. Ein solches Ausmaß an Verletzungen hatte er selten gesehen, normalerweise kamen die Menschen zur Gilde, bevor ihre Krankheit weit fortschreiten konnte. Es grenzte an ein Wunder, dass sich die Sklavin so lange auf dem Pferd hatte halten können. Vor allem die Wunden zwischen ihren Beinen mussten ihr unglaubliche Schmerzen zufügen.
Es war Gildenmitgliedern nicht erlaubt, Sklaven mit Magie zu heilen. Schließlich waren diese ersetzbar und es gab ohnehin schon zu wenig Heiler für die normale Bevölkerung. Außerdem ging bei der Heilung ein Teil des Patienten auf den Heiler über, deswegen wurde es als abstoßend angesehen, einen Gezeichneten auf diese Weise zu behandeln.
Auch Kirdan hatte nicht vor, sich selbst durch die Heilung der Sklavin zu schwächen. Der Heimweg würde auch so schon beschwerlich genug werden, und wenn sie unterwegs ...
... sterben würde, war das umso besser für den Frieden in der Gilde. Doch er hatte einige Medikamente dabei, für den Fall, dass er selbst verletzt wurde. So könnte er zumindest die Infektion bekämpfen und das Fieber soweit senken, dass sie weiterreisen konnten.
Er trug sie zu dem Baum, bei dem er vorher gesessen hatte und breitete eine Satteldecke über sie. Dann machte er sich daran, einen Heiltrank zuzubereiten. Kräuter, die ihren Magen beruhigen und ihr Fieber senken würden und Pflanzenextrakte, die Infektionen bekämpften, landeten in einem Becher Wasser, zusammen mit einer großen Portion Honig, um ihr ein wenig Kraft zu geben. In kleinen Schlucker flößte er ihr den Trank ein. Er war zwar Heiler und hatte schon vieles gesehen, aber trotzdem musste er sich überwinden, um anschließend ihr Kleid hoch zu schieben und die Wunden zwischen ihren Beinen auszuwaschen und mit einer Creme zu behandeln. Die Sklavin gab nur ein leises Wimmern von sich, als er die Abschürfungen berührte, aber wehrte sich nicht. Nachdem er sie wieder zugedeckt hatte, machte er es sich selbst bequem. Es würde einige Stunden dauern, bis sie wieder halbwegs bei Bewusstsein war. Vermutlich würden sie nun doch im Freien übernachten müssen.
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