1. Lea


    Datum: 05.09.2018, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... zu sein. Es tat gut, nach dem langen Ritt im Nassen etwas Warmes im Magen zu haben, auch wenn der Eintopf nach wenig schmeckte.
    
    Er bemerkte, dass sich die Sklavin nicht von der Stelle bewegt hatte. Offenbar hatte der Wirt ihr aufgetragen, seinem Kunden jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Ein schwieriges Unterfangen für sie, da es ihrer Rasse nicht erlaubt war, einem Menschen wie ihm in die Augen zu blicken. Stattdessen kauerte sie mit gesenktem Kopf auf dem dreckigen Boden. Die verschlissene Kleidung, die sie trug, konnte nicht verbergen, dass sie ungewaschen und unterernährt sie war. Angewidert von dem Geruch, der von ihr ausging, stieß er sie mit dem Fuß an. „Verschwinde", befahl er, dann wandte er sich wieder seinem Teller zu. Ohne den Blick zu heben und völlig lautlos verschwand die Sklavin in der Küche.
    
    Der Geruch nach Eintopf und frischem Brot in der Küche zwang Lea fast in die Knie. Ihr leerer Magen zog sich schmerzhaft zusammen und sie hoffte, dass am Ende des Abends zumindest noch ein paar Reste übrig waren. Erst wenn alle Gäste satt in ihren Zimmern lagen, erlaubte der Wirt den Gezeichneten, sich an dem Essen zu bedienen. Sie schob sich in eine dunkle Ecke und begann mit dem Abwasch, in der Hoffnung, dass der Wirt sie nicht schon wieder zu einem Gast aufs Zimmer schicken würde. Doch ein paar Minuten später schlurfte der Wirt in die Küche.
    
    „Du! Komm her! In Zimmer drei wartet Besuch auf dich. Du weißt, was du zu tun hast!" „Ja, mein Herr."
    
    Langsam ...
    ... schleppte Lea ihren Körper die Treppe nach oben zu den Gästezimmern. Für einen Moment überlegte sie, ob vielleicht der Fremde, den sie vorhin bedient hatte, nach ihr hatte schicken lassen. Doch sie schlug sich den Gedanken gleich wieder aus dem Kopf. Immerhin hatten seine Reitstiefel, die sie im Knien eingehend gemustert hatte, darauf hingedeutet, dass er nicht aus dem Dorf stammte, sondern von bescheidenem Reichtum war. Gäste wie er gaben sich nicht mit Gezeichneten ab, schon gar nicht, wenn sie so krank und dreckig waren.
    
    Als sie die Tür öffnete, wurde ihr Gedanke bestätigt: auf dem Bett saß ein älterer Mann aus dem Dorf, den sie schon häufiger in der Gaststube gesehen hatte. Schnell senkte sie den Blick wieder und kniete sich neben den Mann auf den Boden.
    
    „Zieh dich aus, und rüber zu dem Tisch da," befahl er ihr und trat ihr in die Seite. Schnell zog Lea ihr Kleid aus und beugte sich über den Tisch. Jeder Gedanke daran, einen Befehl zu verweigern, war schon vor langer Zeit aus ihr heraus geprügelt worden. Wie alle Gezeichneten hatte sie gelernt, dass Ungehorsam mit grausamen Schmerzen bestraft wurde. Die Tortur, die sie jetzt über sich ergehen lassen sollte, war bei weitem nicht so schlimm, wie die mögliche Strafe dafür, dass sie sich wehrte.
    
    Sie spürte, wie der Alte hinter sie trat und sich an seiner Hose zu schaffen machte. Dann packte er sie grob an der Hüfte, zog sie ein Stück zu sich heran und drang in sie ein. Er war zum Glück nicht besonders groß, aber sie war ...
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