1. Die Hexe 2


    Datum: 07.10.2017, Kategorien: BDSM

    ... verausgaben, doch Hannah sprach einfach weiter. „Ich war ein böses Mädchen! Ich habe Männer verführt, die ich nicht hätte verführen sollen. Meine Lust hat voller Egoismus Ehen und Familien zerstört. Sie hat Menschen ihr Leben gekostet. Ich habe jede Pein hundertfach verdient, deshalb genieße ich sie so.“ Ernestine stand wie angewurzelt an ihrem Platz. Ihr Mund war sperrangelweit offen. Hannah sprach weiter, “Meine Lust ist dunkel und schändlich. Meine Lust ist abgrundtief böse. Ich verdiene es geläutert zu werden!“ Ernestine fing sich und sah Hannah tief in die Augen. Ernestine sah Hannahs Schuld, oder eher ihre eigene Schuld in dem Spiegel, den Hannah ihr vorhielt. Das Mädchen sah vermutlich nicht die Schuld, die sie sich bislang aufgeladen hatte, sondern jene die sie sich aufladen wollte und würde. Ernestine seufzte. Sie sah Hannah an und damit sich selbst in 5 Jahren. Was sollte sie nur tun?
    
    Hannah sprach aus, was Ernestine insgeheim schon längst wusste, „Ernestine, du bist wie ich!“, geschockt schüttelte Ernestine den Kopf. „Doch, Ernestine. Du weißt es ganz genau, dass es so ist!“ Ernestine schüttelte immer noch verneinend den Kopf und formte lautlos die Worte, „Nein! Nein! Nein!“ „Ernestine. Erregt es dich nicht zuzusehen, wie ich leide? Hast du nicht in deinen Gedanken und Träumen schon längst mit mir getauscht?“ Eine einzige Träne, die Ernestines Wange herunter lief, bejahte die Frage. „Ernestine, deine Freundin mag das wilde, böse Mädchen spielen und all den ...
    ... Jungs den Kopf damit verdrehen, aber wir wissen beide, dass du das wahrhaft böse Mädchen bist! Du bist das Mädchen vor dem deine Eltern immer gewarnt haben! Du bist das Mädchen, das nicht brav ist und darum zur Hexe wird!“ Ernestine hatte ihre Stimme wieder gefunden, „Nein. Nein. Nein.“ Das war eher eine Selbstbeschwörung als ein Überzeugungsversuch. „Ernestine, sieh es ein: Wir sind verflucht! Wir sind geschlagen mit unserer verzehrenden, dunklen Lust. Du musst dem ins Auge sehen! Du musst lernen mit ihr umzugehen, sonst frisst sie dich auf! – Du hast doch noch Glück. Ich bin in meine Lust hineingestolpert. Ich habe Fehler nach Fehler gemacht. Du kannst wissend und mit Bedacht vorgehen, weil du weißt, was ich nicht wusste.“
    
    Inzwischen weinte Ernestine wie ein kleines Kind. „Aber was soll ich nur tun?“, sie schluchzte laut. „Sieh deiner Lust ins Auge. Lerne mit ihr umzugehen.“, meinte Hannah ganz so als wäre sie eine weise Gevatterin. Ernestine beruhigte sich langsam und trocknete ihre Tränen mit ihrem Taschentuch. „Danke, Hannah“, sagte sie und ging sicheren Schrittes davon. Sie hörte wie die kleine Peitsche abermals vom Tisch genommen wurde. Ernestine entfernte sich. Hannah spitzte die Ohren.
    
    „Hey Ernie! Hast du geweint?“, fragte Maggie mitfühlend. „Ach nicht der Rede wert!“, entgegnete Ernestine betont fröhlich. „Ich hab’s mir überlegt. Ich will doch wissen, wie sich so eine Peitsche anfühlt!“, meinte sie, als sei dies für sie nichts als ein völlig unschuldiger Wunsch ...
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