1. Farben der Welt Ch. 02


    Datum: 14.08.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    Dies ist meine zweite Geschichte und sie schließt direkt an „Farben der Welt" an. Wer also meinen ersten Teil noch nicht gelesen hat, sollte das auf jeden Fall nachholen.
    
    Auch diese Geschichte wäre, ohne die Hilfe von Holly, nie so geworden. Sie hat mich nicht nur in Rechtschreibung korrigiert (eine echt schwere Aufgabe), sondern mich auch immer wieder auf neue Ideen Gebracht. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle sehr herzlich bedanken.
    
    Da ich noch nicht lange als Autor schreibe, freue ich mich sehr, wenn Ihr mir eure Meinung mitteilt. Konstruktive Kritik ist immer sehr gerne gesehen. Destruktive wird hingegen konsequent ignoriert.
    
    Und Jetzt
    
    Viel Spaß beim lesen
    
    ***
    
    "Das kann nicht sein. Das darf nicht sein!", panisch wälzte ich die Familienbücher.
    
    Großmutter Gertrude, Urgroßmutter Hildegard, Hannelore, Mariam Friderike, Dorothea,... Es ging so weiter. Name an Name reihte sich in den Familienstammbaum. Ich las sie alle im kleinen, aber gemütlichen Wohnzimmer meiner Eltern. Ich saß auf dem alten, ausgetretenen Teppich und blätterte mich durch staubige Bücher, die ich im Kreis um mich gelegt hatte.
    
    Immer wieder nahm ich dieselben Bücher, las dieselben Namen. In der verzweifelten Hoffnung, dass ich irgendetwas übersehen hätte.
    
    "Was tut sie da?", fragte Claudia mit einem mehr als besorgtem Unterton in ihrer sonst so klaren Stimme.
    
    "Ich weiß es nicht. Aber langsam mache ich mir echte Sorgen um sie."
    
    "Aber Sonja, du bist ihre Mutter. Wenn du es ...
    ... nicht weißt, wer dann?"
    
    Betreten sahen sich beide an. Wie sollen sie auch wissen, dass ich vor nicht einmal zwei Stunden die schlimmste Nachricht in meinem jungen Leben bekommen hatte. Seufzend legte ich die Hände auf meinen immer dicker werdenden Bauch, und fragte mich, warum es ganze 7 Monate gedauert hat, um festzustellen, dass etwas nicht stimmt. Sieben lange Monate, die einer Achterbahnfahrt der Gefühle gleichkamen. Von reiner Freude, mit Robert ein Kind zu bekommen, über tiefe Verzweiflung, bis hin zu dem üblichen Schwangerschaftswahn samt Fressattacken. Doch nach allem was ich zusammen mit Robert und Claudia gemeinsam durchgestanden habe, jetzt auch noch diese Nachricht. Wie sollte ich das nur durchstehen?
    
    Sowohl Robert, der Vater meines Kindes und mein Geliebter, als auch Claudia, meine beste Freundin, Mitbewohnerin und Vollzeitpartnerin, waren mit mir beim Frauenarzt. Auch sie hörten die Botschaft des in weiß gekleideten Mannes. Ich wunderte mich noch, dass er mich so komisch, leicht mitfühlend ansah. Er kennt mich und meine Verwanten seit Jahren. Und obwohl er kaum 50 war, sah sein von Falten und zu viel Sonne gegerbtes Gesicht so aus, als ob er schon meine Urgroßmutter behandelt hätte.
    
    Fürsorglich setzte er sich neben mich auf die mit Papier geschützte Liege, sah mich erst tief in die Augen, bevor er langsam eine gelbe Mappe mit meinem Namen darauf öffnete. Langsam begann er alle Befunde vorzulesen, und für mich und meine Begleiter zu übersetzen. Als er ...
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