1. Ferngesteuert


    Datum: 06.08.2018, Kategorien: Sehnsüchtige Hausfrauen

    ... klar", brummte Herrmann.
    
    Andreas wandte sich ab, diesmal etwas weniger schwindel-verursachend.
    
    "Die linke Tür", sagte ich.
    
    "Ich kann lesen", gab er zurück.
    
    "Hör auf, mit mir zu reden."
    
    "Sorry", murmelte er.
    
    Die Tür ging auf. Das Hinterzimmer war groß genug für eine Hochzeitsfeier mit Großfamilie, aber leer bis auf eine junge Frau, die hinter einem Glas Wein am Tisch saß, und Andreas durch eine Hornbrille anschaute.
    
    Hornbrille?
    
    Tina brauchte doch gar keine Brille.
    
    Sie lächelte. "Hallo, ich bin Tina."
    
    "H-ha-hal..."
    
    "Hallo, ich bin Andreas", schnappte ich.
    
    "Hallo ... ich ... bin ... Andreas", sagte er stockend.
    
    "Schön, dich zu sehen", soufflierte ich.
    
    "Sch-schön ... dich ... zusehen."
    
    Ich holte tief Luft. "Streck die Hand aus."
    
    "Stre..."
    
    "NICHT wiederholen! Die Hand ausstrecken."
    
    Tina blickte ihn verwundert an, sagte aber nichts, sondern schüttelte nur seine endlich ausgestreckte Hand.
    
    "Sag: Ein schönes Kleid."
    
    "Ei-ein schönes Kleid hast du an."
    
    Puh, der Kerl taute langsam auf.
    
    "Danke schön. Setz dich doch."
    
    Das Bild schwenkte herum auf der Suche nach einem Sitzplatz und landete dann ... "Du sollst nicht auf ihre Brüste starren!", sagte ich. "Blickkontakt, Junge!"
    
    Er zuckte sichtbar zusammen. Nun schaute er starr auf Tinas Gesicht. Deren Augen waren auch seltsam starr.
    
    Die Tür des Nebenzimmers öffnete sich, und sein Kopf verfolgte Herrmann, der sein Bier brachte und ihm dabei verschwörerisch ...
    ... zublinzelt.
    
    "Ich lasse euch junges Gemüse allein", sagte der Wirt dann äußerst feinfühlig. "Ruft mich, falls ihr noch etwas braucht." Damit ließ er die Tür hinter sich zufallen.
    
    Andreas holte lautstark Luft.
    
    "Hattest du Probleme herzufinden?", meldete sich Tina unvermittelt.
    
    "Nöö", sagte Andreas. "War ganz leicht. Die Linie Sieben geht von meiner Wohnung bis direkt hierher."
    
    "Aha!"
    
    Schweigen.
    
    Kein guter Anfang ... "Frag sie nach ihrem Beruf", soufflierte ich.
    
    Er holte wieder Luft. "Was machst du denn so?"
    
    "Ich schreibe."
    
    "Briefe?" Seine Stimme klang verwirrt, und ich konnte mich gerade zurückhalten, frustriert zu stöhnen.
    
    Tina steckte es besser weg. Sie lachte. "Nein. Ich schreibe Zeitungsartikel und Kurzgeschichten. Und du?"
    
    "Ich schreibe nichts. Ich ... äh ... ich meine. Ich arbeite mit Computern. Einrichten, Fehler beheben, all das."
    
    "Ach ja", sagte Tina nach einer kurzen Pause, in der ihre Augen wieder starr wurden. "Muss interessant sein."
    
    Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Tina wurde genauso ferngesteuert wie Andreas. Und den Spruch "muss interessant sein" kannte ich genau. Mein geliebtes Eheweib gab ihn immer von sich, wenn sie etwas total abtörnend fand. Analverkehr, um nur eines zu nennen.
    
    "Doch ja", machte Andreas eifrig weiter. "Ich betreibe sogar ein Internetforum. Geschichten-Schreiben.xyz Da kann man..."
    
    "... erotische Geschichten veröffentlichen", fiel sie ihm ins Wort. "Bist du etwa 'Admin Big Cock'?"
    
    "Ich ...
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