1. Ferngesteuert


    Datum: 06.08.2018, Kategorien: Sehnsüchtige Hausfrauen

    Hallo,
    
    Diese Geschichte war mein zweiter Beitrag zum letzten Kurzgeschichtenwettbewerb auf romane-forum.com zum Thema "Blind Date".
    
    Alle an sexuellen Handlungen beteiligten Personen in dieser Geschichte sind volljährig.
    
    Aus gegebenem Anlass: Copyright© 2017 Phiro Epsilon Das Posten dieser Geschichte, auch auszugsweise, auf einer anderen Webplattform oder unter einem anderen Namen ist nicht gestattet.
    
    *
    
    "Chemisch", murmelte Tina vor sich hin, als ich ins Wohnzimmer kam. "Einhorn, Hibiskus, Gemüselasagne. Was für ein gequirlter Mist!"
    
    "Was treibst du denn, Schwesterchen? Das Menü für deine nächste Geburtstagsfeier zusammenstellen?"
    
    "Ach, Karl! Ich versuche, eine Geschichte zu schreiben. Quartalswettbewerb im Romane-Forum."
    
    "Aha. Und diese seltsamen Wörter ..."
    
    "... müssen alle darin auftauchen." Sie stöhnte herzzerreißend. "Und dann erst das Thema: Blind Date. Mein Gott! Ich hatte noch nie ein Blind Date."
    
    "Hm." Ich trat hinter sie und begann, ihre Schultern zu massieren. "Würdest du denn gerne eins haben? So als ... äh ... Anschauungsunterricht?"
    
    "Das tut guuuut", seufzte Tina. "Hör nicht auf. Blind Dates sind doch Scheiße."
    
    "Huch?"
    
    "Stell dir vor, ich mache mich schick, investiere mein Geld in ein sexy Kleid, komme in eine Bar, und der Kerl, mit dem ich mich treffe, ist der letzte Dreck? Rausgeschmissenes Geld, rausgeschmissene Zeit, falsche Hoffnungen. Schon wieder einmal."
    
    Tina war meine jüngere Schwester. Sie hatte immer mal ...
    ... wieder Männergeschichten gehabt, hatte sogar mit einem Kerl namens Robert ein halbes Jahr zusammengelebt. Aber auch er hatte ihren hohen Anforderungen nicht genügen können.
    
    Jetzt wohnte sie bei uns im Gästezimmer. Meine Ehefrau Sarah hatte es vorgeschlagen. Ich hatte zugestimmt. Es hätte nur so lange dauern sollen, bis Tina eine neue Bleibe fand, aber die Situation auf dem Wohnungsmarkt, kombiniert mit ihren mageren Einkünften als Schriftstellerin — sprich Werbetexterin — hatten dazu geführt, dass sie jetzt schon ein halbes Jahr bei uns lebte. Mit den entsprechenden Auswirkungen auf unser Liebesleben.
    
    "Ich kann dir ja jemanden besorgen", sagte ich leichthin, "der nicht der 'letzte Dreck' ist."
    
    Sie erstarrte. "Würdest du das tun? Kennst du überhaupt so jemand?"
    
    "Tina! Ich bin tief enttäuscht von so einer Unterstellung."
    
    *
    
    Ich kannte allerdings "so jemand". In unserer Firma gab es einen jungen Mann, der sich um die Computer kümmerte. Und er sah absolut nicht aus, wie man sich einen "Computerfreak" vorstellte. Er war hochgewachsen und muskulös. Er nahm an Triathlon-Wettkämpfen teil. Ich hätte immer gedacht, die Frauen fliegen auf ihn, doch er war Single.
    
    Also rief ich ihn am nächsten Morgen an und bat ihn, "mir bei einem Problem zu helfen." Schon zwei Minuten später stand er an meinem Schreibtisch.
    
    "Hast du schon wieder Kaffee über die Tastatur geschüttet", grinste er mich an.
    
    "Diesmal nicht", grinste ich zurück. "Es ist etwas ganz anderes. Ich suche nach ...
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