Heißer Herbst 10 - Elf Zentimeter oder gar vierzeh
Datum: 05.08.2018,
Kategorien:
Humor
... Manu war, wie gewohnt, wieder mal besonders neugierig.
„Wie kommst du denn darauf? Aber er ist doch sehr nett, nicht?“
„Aber er ist doch sehr nett“, äffte sie Manu nach. „Ihr habt doch ...?“ Dabei machte sie eindeutige Bewegungen mit beiden Händen und Susi lief rot an. Es bedurfte keiner Antwort mehr.
Sabine musterte sie von unten nach oben. „Die Schuhe hast du auch noch an – oder wieder? Deine hat Manu in der Tasche. Willst du wechseln? Was haben sie gekostet?“
Susis Röte vertiefte sich. „Er hat sie mir geschenkt. Dafür habe ich ihn zu deinem Geburtstag eingeladen, Sabi. Ich hoffe, du hast nichts dagegen.“
„Nein, eigentlich nicht. Vielleicht geht da ja was. Du wirst dann doch wohl nicht eifersüchtig werden, Susi? – Ich habe Barney übrigens auch eingeladen.“
„Fred und Barney und Max und Bruno. Was soll ‘n das werden? Rudelbums unter den Augen von deinen Eltern?“
„Red‘ doch kein Quatsch, Manu! Schließlich passt doch dein Nino auf, dass alles gesittet abläuft. Aber zum Tanzen ist nun mal Barney um Klassen besser als unsere Brüder. Hoffentlich hat ‘s Fred auch drauf. Muss ja nicht gleich gut wie sein Namensvetter sein!“ und als Manu leicht verwirrt dreinschaute: „Fred Astaire, du Banausin!“ Sabine vollführte zur Unterstreichung ein paar Tanzschritte, was mit ihren Nikes eher komisch aussah.
Manu war nicht beleidigt. Alles, was über Discodance hinausging, empfand sie als hoffnungslos antiquiert, dafür war sie im Glitzerlicht der modernen Tanztempel voll ...
... daheim. Doch ihre Neugierde war noch nicht befriedigt. Susi hatte die Antwort auf eine Frage elegant umschifft, aber Manu, phantasiemäßig hochgradig erregt, hatte es nicht vergessen. „Was mich echt interessiert: hast du deine neuen supergeilen Heels ausgezogen, als du mit Fred …?“
Susi seufzte genervt. Das Biest ließ nicht locker. „Wenn du es unbedingt wissen musst, nein, hab ich nicht!“ Und, ein wenig aggressiver: „Es war so wie in diesen Filmen. Er war ganz nackt und ich hatte nur die Schuhe an. War ‘s das jetzt, oder muss ich ins Detail gehen?“ Manus Augen glänzten gierig, sie nickte. Natürlich war sie heiß auf Details, aber Susi ließ sie abblitzen: „Tut mir leid, das geht nicht! Du bist ja noch nicht achtzehn, ich bin noch nicht achtzehn, drum darf ich aus Jugendschutzgründen nicht explizit erzählen. Aber du kannst es dir sicher vorstellen.“
„Manno!“, murrte Manu enttäuscht, dann hellte sich ihre Miene auf. „Du könntest es Nino erzählen und der könnte es dann mit mir durchspielen …“
„Nino? Du spinnst wohl komplett. Der mag zwar mit dir jede Ferkelei machen, aber bei mir spielt sich mein Cousin auf, als wäre er mein Vater oder zumindest mein Vormund. Denkt euch bloß selber was aus. Aber eins sag ich dir: Mit Stöckelschuhen im Bett ist echt geil!“
Manu war begierig, das mal auszuprobieren, Sabine war sich da nicht so sicher. „Wie spät ist es eigentlich? Sind die vier Stunden noch nicht rum? Und wann geht unser Zug zurück nach Lüneburg?“
„Tja“, warf sich Manu ...