Biken, grillen und ein zwei mal zwei
Datum: 04.08.2018,
Kategorien:
Partnertausch,
... extremdünnen Stoff. Es ist diese ungebändigte explosive Mischung aus Wildheit, Eleganz, Klugheit und Erotik, die mich seit langen Jahren mehr und mehr mit ihr verschweisst. An einem steilen Aufstieg hole ich sie wieder ein, und wir fahren ein Stück nebeneinander her. Ich spüre ihren Blick auf meiner Beule über der Spitze meines Fahrradsattels, sie sagt immer wieder, dass sie es mag, wenn diese Dinge da so schaukeln. "Hier geht es wieder runter," rufe ich Claudine zu, wobei ich Vollspeed den steilen Pfad hinunter rase. Ich lasse es voll down-hill-biken, was bei dem steinigen Untergrund mit den vielen glatten, vom Regen ausgewaschenen Baumwurzeln meine ganze Konzentration und Kraft beansprucht. Auf einmal, nach einer 150 Grad Kehre wurzeln zwei andere Biker mitten auf dem Weg und realisieren mich und mein stählernes Ross auf sich zufliegen - ihr Atem stockt, der Schock lässt sie gefrieren. "Bahn frei", schreie ich, und trete voll in die Eisen. Immer noch realisiere ich nicht einen Millimeter einer Ausweichbewegung in den Beiden. Mit blockierendem Gummi komme ich schleudernd noch gerade vor den beiden entgeistert starrenden Voll-mitten-im-Weg-stehenden-Ausruhbikern zu stehen, ein feiner Regen aus Steinen und Rollsplit lässt sie schützend ihre Arme vors Gesicht halten. Hinter mir nehme ich schon Claudines radierende Räder ihres Cube Aim black 'n' white wahr, die sich mit einem grossen Schlenker vor dem drohenden Zusammenprall rettet. "Das ist ja ein Superplatz für ein Päuschen", ...
... platzt es aus mir heraus, "wie kann man nach so einer Kurve einfach mitten auf dem Waldweg stehen und sein Schwätzchen halten?" "Ich habe keine Luft mehr im Reifen," versucht sich der eine Fahrer, der eine Sie ist, verdutzt zu rechtfertigen. "Hier fahren noch andere Leute... das war denkbar knapp", mischt sich Claudine ein. Der zweite Bysiclist meldet sich eingeschüchtert: "Wir sind stocksauer! An das Stehen bleiben direkt hinter dieser Kehre haben wir überhaupt nicht gedacht." "Ist Gott sei Dank nichts passiert," sage ich jetzt merklich friedlicher, "können wir helfen?" "Ich habe mir wohl ein paar Dornen eingefahren," sagt die Fahrerin etwas verzweifelt. "Habt Ihr einen Ersatzschlauch mit," fragt Claudine. "Gerade heute nicht," antwortet der Biker, und deutet auf seine leere Reservetasche. "Ich aber," stolziert Claudine und zieht einen Ersatzschlauch aus ihrer Rückentasche. "Ihr baut das Rad heraus," diktiert sie uns Männer, "und wir ziehen dann den neuen Schlauch rein." "Ich heisse Claudine und das ist Ferdinand," stellt sie uns vor. "Gabriella, Joe," antwortet unser Gegenüber, "nochmal sorry, dass wir euch so genervt haben, aber es ist nicht der Burner mit so einem Platten." "Nicht aufregen, wir hatten auch zuviel Speed drauf. Genauso gut hätte hier ein Wanderer stehen können, und wir hätten denselben Troubel gehabt. Ich finde, die Frauen machen das Rad flott, und wir ziehen uns erstmal eine Friedenspfeiffe rein," glätte ich die Wogen, indem ich Joe eine Zigarette anbiete. ...