HomoLepus 02
Datum: 02.08.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... Flüssigkeiten enthielten. Dazwischen hingen viele große, bis zum Fußboden hängende Spiegel an den Wänden, die nicht durch Fenster durchbrochen waren. Der Boden bestand wie der Eingang aus Stein, allerdings nicht aus einem Mosaik, sondern aus hellem, fast weißem, glänzendem Marmor. Mehrere Säulen, die ebenfalls an den Wänden standen, schiene die Decke zu halten, die durch ein kompliziertes Muster von Balken durchzogen war und dieser eine kassettenartige Struktur gab. Dazwischen waren Fresken gemalt worden, die in relativ starken Farben gehalten waren. Entweder kam nur wenig Licht an diese, oder sie waren noch recht neu. Auf alle Fälle strahlten sie geradezu. Was die Bilder allerdings zeigten, konnte ich nicht sehen. Dazu hätte ich meinen Kopf weit in den Nacken legen müssen, aber dabei hätte ich vielleicht den Kopf verloren. Also ließ ich es lieber.
Allerdings war das auch gar nicht so interessant, wie die Szene die sich vor mir abspielte. Der Saal war mit allerlei Menschen gefüllt, wobei der Ausdruck wohl so nicht ganz stimmte. Wenn ich mich jetzt vorsichtig umsah, dann glaubte ich, zu träumen.
Die eine Hälfte der Menschen war in dem Stil angezogen wie meine Fotografin. Sowohl Frauen als auch Männer mit Gesichtsmasken standen beisammen, hatten dabei oft irgendwelche Gläser in einer Hand und schienen sich vorher unterhalten zu haben. Sie hatten jetzt ihre Köpfe in unsere Richtung gedreht und sahen mich an.
Das war aber nicht das, was mich wirklich verwunderte. ...
... Irgendwie hatte ich mit so was schon gerechnet, als ich die Frau an meiner Seite gesehen hatte. Was mich allerdings erstaunte, waren die diversen anderen Menschen, die ihnen zur Seite standen.
Wie ich waren sie kostümiert und so sah ich Gestalten in jeder Form und Größe, die sowohl weiblich als auch männlich aussehen. Hier ein Bär, dort einen Wolf, genauso wie mehrere verschiedene Katzen.
Als ich meinen Blick weiter schweifen ließ, erblickte ich sogar noch einen Hasen, der allerdings kleiner als ich war und an der Seite eines Mannes dort stand. Anhand des Aussehens folgerte ich daraus, dass es sich um eine Häsin handelte. Sie war allerdings nicht rosa wie ich, sondern in einem eher natürlich wirkenden braun-grau und leicht gefleckten.
Wenige Sekunden, die mir wesentlich länger vorkamen, wurden wir angestarrt, dann widmeten sich die Menschen wieder dem, was sie zuvor getan hatten und setzten ihre Gespräche fort, als wenn nichts gewesen wäre.
Die Fotografin ging jetzt mit mir in den Raum hinein und gesellte sich zu ein paar anderen Damen, die ebenso wie sie ein männliches Wesen an ihrer Seite hatten. Zwei von den Damen hatte ich schon einmal gesehen, zumindest kamen mir ihre Masken bekannt vor und ich dachte sofort an das Treffen im Fotostudio.
Auffällig war, dass sie sich angeregt unterhielten, während wir Kostümierten nur danebenstanden und uns nicht daran beteiligten. Allerdings wäre es auch nicht leicht gewesen, denn ich konnte dem Gespräch der Frauen kaum folgen, ...