1. HomoLepus 02


    Datum: 02.08.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... etwas wie Schlaf. Nicht sehr tief, aber ich war eine Weile weg von dieser Welt. Wie lange allerdings konnte ich nicht sagen, als ich plötzlich wieder aufwachte und nicht sofort wusste, wo ich mich befand. Das Einzige, was ich sofort wusste oder instinktiv spürte, war, dass ich nicht mehr alleine war.
    
    Ich hob meinen Kopf etwas an, um besser sehen zu können, und sah sie mitten im Raum stehen. Sie hatte sich umgezogen und sah jetzt vollkommen anders aus als zuvor. Alle strenge war verschwunden und war einer Weichheit gewichen, die jetzt umso stärker ins Auge trat. Der Kontrast war aber auch enorm. Die klaren, stark voneinander abgegrenzten Farben von zuvor waren verschwunden und glänzten jetzt durch einen Pastellton, der einfach nur als pink zu bezeichnen war. Anders konnte man diese Farbe nicht nennen, die sie jetzt von oben bis unten einhüllte.
    
    Sie trug ein langes Nachthemd mit einer Reihe von Knöpfen von oben bis unten, welches ihre Körperform nicht mehr hervorhob, sondern im Gegenteil, vollkommen vernachlässigte. Es hing nur gerade herunter und wallte um sie herum. Selbst ihre Schminke hatte die zuvor noch klaren Abgrenzungen verloren. Kein wirkliches Rot zierte mehr die Lippen, kein Liedschatten hob sich kräftig hervor. Alles sah eher aus wie aus einem Guss, hatte die Oberfläche von glattem Marmor bekommen, wirkte etwas künstlich, aber zugleich auch jung und frisch. Irgendwann kam mir der Gedanken an Porzellan in den Sinn und jetzt wurde mir klar, was sie darstellte. ...
    ... Das dezente Rouge auf den Wangen betonte sogar noch den Eindruck, den Eindruck einer Puppe, die vor mir stand. Sie erinnerte mich wirklich an eine Puppe, die meine Schwester gehabt hatte, als sie noch klein gewesen war. Keine Barbie, sondern eine die man im Puppenwagen durch die Gegend schieb und man darauf vorbereitet wird, die mütterliche Rolle zu übernehmen.
    
    Dann kam sie zu mir und setzte sich neben mich, sodass sie ihre Beine seitlich unter sich schlug. Mit der einen Hand aufgestützt, begann die andere wieder einmal mein Fell zu streicheln. Besonders mein Bauch hatte es ihr angetan, denn ihre Handfläche strich immer wieder großflächig und mit ein wenig Druck darüber hinweg, was mir auch sehr gut gefiel. Immerhin konnte ich es auch recht gut spüren und nahm die Streicheleinheiten dankend an. Es war aber auch zu so schön, dass ich wieder meine Augen schloss. Jetzt spürte ich die Berührungen noch intensiver als zuvor und als ich mich vollkommen darauf konzentrierte, meinte ich ihre Hand richtig auf mir zu fühlen. Das Fell war einfach nicht mehr zwischen uns, sondern ließ die Empfindungen zu, wurde durchlässig.
    
    Wenig später drängte sich ihr Körper an meine Seite. Hatte sie zuvor noch Abstand genommen, rutschte sie zu mir ganz heran und legte sich der Länge nach an mich heran. Sofort spürte ich auch jetzt sie Wärme, die von ihr ausging. Sie übertrug sich auf mich wie schon das Mal zuvor. Dann legte sie ihren Kopf auf meine Brust und streichelte mich weiter.
    
    Das ging ...
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