1. Unser Büro nackt im Fernsehn - Teil 1


    Datum: 26.09.2017, Kategorien: Film,

    ... tatsächlich in zweifacher Höhe überwiesen.“
    
    Fräulein Nicola konterte den gestrengen Blick der Chefin mit kecken Augen, die altklug verkündeten, dass sie es besser wüsste, als alle anderen. Mit ihrem karierten Röckchen, dem Pagenschnitt, aus dem die dickrandige Nerdbrille hervorlugte und dem braunen Rollkrangenpulli, unter dem sich ihr üppiger Busen abzeichnete, erinnerte die Systemadministratorin an die Figur der Velma Dinkley aus Scooby Doo.
    
    Die Chefin lächelte jovial. Für dieses junge vorlaute Ding würde sie sich etwas Besonderes einfallen lassen. Dann wanderten ihre Augen auf Frau Meyer, ihre dienstälteste Mitarbeiterin und eigentliche zweite Hand. Mit einem leichten Ziehen des Mundwinkels gab die Chefin ihrer Enttäuschung über ihre sonst so zuverlässige 42-jährige Sekretärin Ausdruck, die im Moment nur ihr Bodyshape Programm mit begleitender Diät im Kopf zu haben schien.
    
    „Unser Büro hat die Löhne für denn Monat Mai doppelt auszahlen lassen“, wiederholte die Chefin mit einem ärgerlichen Unterton, „kurz, nachdem die Geschäftsleitung unseres wichtigsten Kunden gezwungen war, aufgrund der aktuellen schlechten Auftragslage die Streichung aller außertariflichen Zulagen, sowie des Urlaubsgeldes gegen den Widerstand der Belegschaft durchzusetzen.“
    
    Frau Meyer presste beleidigt die Lippen. Mit ihren streng gekämmten schulterlangen blonden Harren und ihrem hellgrauen Strickjäckchen über der weißen Bluse, erschien sie als der Prototyp einer seriösen Sekretärin. Ihr ...
    ... enger Rock mit den feinen Nadelstreifen endete kurz über den Knien. Dazu trug sie fleischfarbene Strumpfhosen und dezente schwarze Pumps.
    
    „Wenn nun das Fräulein Nicola nicht nur immer mit ihren Computeranschlüssen spielen würde, bräuchte ich ihr auch nicht hinterher zuarbeiten“, gab sie kleinlaut zu kund. Die angegangene Systemadministratorin schlug selbstbewusst ihre schwarz bestrumpften Beine übereinander und wiegte langsam mit dem linken kurzen Schnürstiefel.
    
    „Und wenn sich die Frau Meyer die Mühe gemacht hätte, einmal in das System hinein zuschauen, hätte sie wohl bemerkt, dass der Vorgang bereits erledigt war“, entgegnete sie schnippisch. „Ja wie denn, wenn unsere Frau Computerexpertin alle zwei Wochen das Passwort ändert, ohne mich als Verantwortliche darüber zu informieren?“ Hochnäsig führte Frau Meyer ihren Mate-Tee zum Mund, um vorsichtig daran zu nippen. Sie hatte alles Nötige gesagt, das Weitere sollte sie nicht interessieren.
    
    „Sag mal, Fräulein Ulrike, hast Du der Frau Meyer den verschlossenen Umschlag nicht gegeben?“, fragte Nicola mit triumphierend gespielter Verwunderung in Richtung der zierlich gebauten Schreibkraft mit den braunen Locken. Das Fräulein Ulrike zuckte mit einem leichten Silberblick zusammen. Nicola konnte sich das Grinsen nicht verkneifen: die Schuldige war gefunden!
    
    Das Gesicht der Chefin versteinerte. Mit einem ärgerlich fragenden Blick nahm sie ihre Systemadministratorin und die, immer noch Mate-Tee nippende Frau Meyer ins Visier. Da ...
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