Die Chefin Teil 02
Datum: 22.04.2018,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
... womit ich gerechnet hatte. Vielleicht damit, dass mein Erpresser über mich herfallen und mich rücksichtslos nehmen würde. Aber von einer derartigen Inszenierung war ich definitiv nicht ausgegangen. Und damit , dass ich zwei fremde Männer befriedigen sollte, erst recht nicht.
Und die Tatsache, dass die Männer eine Beurteilung über mich abgeben sollten
war eine sehr perfide und wirkungsvolle Art war, sicherzustellen, dass ich mir tatsächlich Mühe geben musste. Ich hatte ihn unterschätzt. Und es ging jetzt schneller als mir lieb war. Er lies mir keine Zeit mich auf meine Situation einzustellen.
Und die wenige Zeit, die er mir lies, verging schneller als mir lieb war. Abgesehen von ein paar Anrufen konnte ich keinen Gedanken auf die Arbeit verwenden. Meine Gedanken waren bei dem, was ich zu tun hatte. Es ging um meine Zukunft und ich versuchte die Panik durch ein rationales Vorgehen zu kontrollieren. Ich prägte mir die Adresse ein. Richtete Geld und ging alles in Gedanken durch. Zu dem italienischen Delikatessengeschäft würde ich zu Fuss 15 Minuten brauchen. Und wenn man noch 10 Minuten fürs Einkaufen kalkulierte, musste ich tatsächlich um 11 Uhr 30 weg. Mir wurde bewusst, wie wenig ich die Ganze Sache in Frage stellte. Es war nicht mehr die Frage ob ich es tun wurde, sondern nur eine Frage, wie es mir gelingen würde mein Selbstbewusstsein meinen Stolz mit dem ganzen Einklang zu bringen.
Der Umstand, dass ich zu einer bestimmten Uhrzeit losgehen sollte und auch ...
... keinen Mantel oder Tasche tragen durfte verstärkte meine Nervosität. Schließlich ging ich nochmal auf die Toilette, richtete mich und sagte meiner Assistentin dass ich noch einen Termin ausser Haus haben würde und rechtzeitig um 14 Uhr zur Sitzung wieder zurück wäre.
Als ich schließlich das Gebäude verlies, nur meinen Geldbeutel in der Hand, fühlte ich mich noch wehrloser. Aber die Kontrolle zumindest über diesen Teil meines Lebens hatte ich eh schon verloren und das war Teil des Deals.
Ich kaufte reichlich italienische Vorspeisen und eine Flasche Rotwein und ging zu der genannten Adresse. Es war ein mittelgroßes Apartmenthaus. Ich sah den Umschlag sofort und ging mit weichen Knien die Treppen hoch und öffnete die Türe. Das Wohnzimmer war gross, knapp eingerichtet mit einem großen Tisch. Als ich den kleinen niedrigen Hocker sah, der mitten im Raum stand, krampfte mein Magen und ich musste mich zwingen nicht einfach wegzulaufen. Es half nichts. Ich musste da durch.
In der Küche fand ich schnell alles was ich brauchte um den Tisch zu decken. Als ich fertig war, war es 10 Minuten nach 12. Nervös ging ich in Gedanken noch einmal alles durch was ich tun sollte. Dann läutete die Türglocke. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und öffnete die Türe.
Zwei Männer, zwischen 40 und 50, kamen herein. Ich zwang mich sie anzuschauen. Nickte kurz und sagte Hallo. Sie ignorierten mich. Das war unerträglich und ich ärgerte mich über diese Arroganz. Trotzdem fragte ich sie dann, ob sie ...