1. Blind Date


    Datum: 22.04.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... noch nie...", gestand sie schließlich ein. „Ich habe noch nie jemanden so lange und ausgiebig erfühlen dürfen. Es tut mir leid..."
    
    „Muss es nicht. Ich platze zwar fast vor Erregung, aber ich genieße es auch."
    
    Vielleicht hätte ich es nicht so stumpf eingestehen müssen, aber wir
    
    hatten
    
    schließlich bereits gemeinsame, erotische Erfahrungen gemacht. Wenn auch nur aus der Distanz.
    
    „Aber was meinst du damit, dass du noch nie...?", fragte ich dann. „Du bist doch keine...?"
    
    „Jungfrau mehr?", ergänzte sie. „Nein. Aber die meisten Leute finden es unerträglich, so lange angefasst zu werden."
    
    Das leuchtete mir gleichzeitig ein und war mir andererseits völlig unverständlich. Sicherlich hätte ich am liebsten meinen Schwanz ausgepackt und mir Erleichterung verschafft. Oder verschaffen lassen...
    
    Aber auf der anderen Seite war die Intensität und Intimität der Berührungen so berauschend. So viel mehr als das, was ich bisher erlebt hatte.
    
    „Ich finde es nicht unerträglich", erklärte ich schließlich. „Nur mein kleiner Freund leidet ein wenig."
    
    „Ich werde es ihm später erklären und es wieder gutmachen", versprach sie und mir wurde noch heißer.
    
    „Also... Wenn du das willst und... wenn du..."
    
    „Ich will das ganz bestimmt", versicherte ich schnell.
    
    „Du weißt noch nicht alles über mich", gestand sie daraufhin reumütig ein. „Der Grund für meine Beinahe-Blindheit hat... Spuren hinterlassen. Narben..."
    
    „Das stört mich nicht", versetzte ich.
    
    Aber wir wussten ...
    ... beide, dass ich es zu schnell gesagt hatte. Zu automatisch.
    
    Sie zog sich spürbar ein wenig zurück und mir ging auf, dass es noch schwerer war, jemanden anzulügen, der so genau auf alle Signale achtete, die er wahrnehmen konnte.
    
    „Das habe ich schon einige Male gehört", sagte sie traurig. „Und am Ende störte es doch."
    
    Es war vielleicht nicht so, dass dies der einzige Grund für ihre Verschlossenheit war. Aber es war auf jeden Fall ein wichtiges Teil des Puzzles namens Hannah. Unwillkürlich schämte ich mich für meine Unaufrichtigkeit. Bisher waren wir immer völlig ehrlich zueinander gewesen.
    
    „Vielleicht hast du recht", räumte ich ein. „Aber ich mache dir einen Vorschlag: Wir versuchen es und sehen, was passiert. Und wir probieren es zuerst auf deine Weise."
    
    „Meine Weise?"
    
    „Ohne die Augen", erklärte ich. „Nur mit dem Tastsinn."
    
    „Das würdest du tun?", staunte sie.
    
    Im ersten Moment war mir gar nicht klar, was daran so erstaunlich sein sollte. Aber dann leuchtete mir ein, dass sie sich vor Reaktionen fürchtete, deren Ursache sie nicht erkennen konnte. Vor unwillkürlichen Reaktionen auf etwas, das andere Leute sahen.
    
    Wenn ich irgendeinen Makel an ihrem Körper ertastete, dann würde sie in diesem Moment wissen, dass meine Aufmerksamkeit sich darauf konzentrierte. Sie hätte die Möglichkeit, sich auf eine ablehnende Reaktion vorzubereiten. Es würde sie nicht aus heiterem Himmel treffen.
    
    „Ja", erwiderte ich also. „Sogar gerne, denn ich fange erst jetzt an zu ...
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