1. Natalya


    Datum: 24.09.2017, Kategorien: Inzest / Tabu

    ... die Kneipe oder schauen wir bei Euch?" brach Jacek die drückende Stimmung und es half wirklich. Es löste sich, und auch ich kam alsbald wieder in geordnete Bahnen. Wenn, ja wenn da nicht diese zierliche Hand rechts von mir in meiner eigenen gewesen wäre. Und dieser Geruch. Und diese Stimme, die ich ab und an vernahm. Und überhaupt! Ich hoffte, nein ich betete inständig, dass niemand mein Gefühlsdurcheinander auf das zurückführte, was es tatsächlich war: Eine Verknalltheit, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Es war schwer, mir das einzugestehen. Auch wenn es sich verboten anfühlte. Sowas hatte ich bislang nicht erlebt. Aber es fühlte sich gut an. Denn es war echt. Das hatte ich bei unserem ersten Kuss eindrucksvoll erfahren. Es konnte gar nicht anders sein. Aber es konnte eben doch nicht sein wie es war. Es darf nicht so sein. Oder doch? Natalya, die hatte unlängst so furchtbares durchgemacht, wie konnte sie überhaupt Typen noch mögen? (Typen war ein damaliger, abwertender Begriff für das männliche Geschlecht unserer Gattung) Wie war das möglich? Und mein verfluchter Ständer vorhin. Ich meine, ich bin ja eben auch nur einer von diesen „Typen", dachte ich. Wie konnte sie sich überhaupt an meine Hand klammern? Gerade in diesem Moment? Ich verstand das alles nicht.
    
    Ich begriff anscheinend nur, dass das einzige, was ich derzeit tun konnte sehr wohl war, jenen Spielfilm, welcher da gerade ablief, weiter laufen zu lassen. Vielleicht brauchte ich mal eine kurze ...
    ... Werbeunterbrechung, aber es war wohl schon spannend, das musste ich zugeben.
    
    Doch da gab es jemanden, der nur zu gut verstand, wie mir dämmerte. Die Person saß schräg gegenüber bei ihrer Mutter und lächelte, als sie meine fragenden Augen bemerkte. Sie bedeutete mir ein Nicken und machte eine beruhigende Geste mit ihrer Hand.
    
    Kendra war ganz offensichtlich nicht die Regisseurin dieses Films, aber sie kannte zumindest einen Teil des Drehbuchs. Ihre Geste half, mich zurechtzufinden. Ich nahm es so, wie es passierte.
    
    Die Carbonara waren göttlich. Hannes hatte sich wieder einmal übertroffen. Die Nudeln waren eben hausgemacht und nicht aus der Packung. Und diese Carbonara, nein, das Rezept wollte er nicht rausrücken, musste Josephine feststellen. Aber sie taten der Seele gut. Natalya lachte, als sie ihre Spaghetti aufrollte. Es war unglaublich schön, sie so vergnügt und hungrig zu sehen. Für alle. Es schien so, als ob Natalya das Wohlbefinden aller in ihren Händen trug.
    
    Hannes schob mir ein Flens rüber - in seiner üblichen Manier - und meine Reaktion war Gottseidank irgendwie noch da.
    
    Natalya rümpfte wohl ihre Nase und ich begriff umgehend. Jacek war ein dankbarer Empfänger für das kühle, herbe Getränk und Hannes entschuldigte sich, dass er sich nicht zuerst um ihn gekümmert hatte. Sein Sohn wollte offenbar kein Bier, das schlug er sonst doch niemals aus? Tja. „Wir hätten dann hier auch noch Beaujolais du Texas (er meinte damit abwertend Cola), oder diesen herrlichen Ott-Rosé, den Du ...
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