1. Der Pornograf XI - 21


    Datum: 18.04.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... Tochter in dieser tief blicken lassenden Situation zu knipsen. Egon hatte da offenbar keine Hemmungen. Wie wir später erst sahen, wurde es sogar eine sehr gut gelungene Aufnahme: Man sah die etwas gierigen Augen Jacobs, genau auf das hübsche Höschen von Pele gerichtet, die mit einem sehr spöttischen Blick zurücksah. Es war ganz sicher eine gewollte Aktion von ihr. Pele brachte das Bild € 500 und Egon ein Lob. Das Bild passte prima zu den Berichten von Pele, über die Sehenswürdigkeiten von Prag,
    
    Wir aßen am
    
    Wenzelsplatz
    
    , der gar kein Platz ist, sondern ein Boulevard, zu Mittag. Einfach aber köstlich, sogar angeblich typisch Tschechisch: Schweinebraten mit Knödel. Dazu trank auch ich ein tschechisches Bier. Nebenbei führten wir ein anregendes Gespräch. Tenor: Hier müssen wir bei schönem warmen Wetter noch einmal her. Prag ist eine Stadt, die sich für Fotografen sehr lohnt.
    
    ***
    
    Pünktlich um 14 Uhr waren wir in dem riesenhaften Einkaufszentrum
    
    Schwarze Rose
    
    . Ilse drängte zu einem Informationsstand nahe dem Haupteingang. Die Dame dort konnte Deutsch, sie stand sogar auf und führte uns zu Frau Fejkovà. Wir wurden natürlich erwartet. Im ersten Stock tat sich ein großer Raum auf, wohl ein Dutzend hübscher junger Frauen erwartete uns in einem gut für eine Modenschau dekorierten Raum. Lediglich die vielen Stühle waren etwas an die Wand gerückt. Sicher um Platz für uns zu schaffen.
    
    Maria erhob sich aus einem bequemen Stuhl, nahe einem kleinen Buffet mit ...
    ... Leckereien und natürlich Getränken. Unwillkürlich suchte ich Vergleiche zu Russland von vor rund 20 Jahren. Freundliche Begrüßungsküsschen gab es dort zwar ebenfalls hin und wieder, aber die Atmosphäre war dort doch Größenordnungen weniger prächtig.
    
    Mit hektischem Arbeitseifer kam ich jetzt auch nicht gut an. Maria revanchierte sich zuerst ebenfalls mit einem Schaumwein, der uns von einer besonders kessen Schwarzhaarigen offeriert wurde. Dabei wurden wir aufgeklärt über die Gegebenheiten. Auch hinter die Bühne wurden wir geführt, sogar in die Garderobe der Models, wo uns eine noch splitternackte Dame völlig ungezwungen begrüßte. Mein Gefühl für den kommenden Nachmittag wurde schlagartig prächtig.
    
    Das Team wunderte sich etwas, nur Pele zeigte schon wieder einmal, was so in ihr steckt: „Mikel hat wohl vorgesorgt", sagte sie leise zu mir. „Hast du gesehen? Auf fast allen Garderobetischchen, liegt eines seiner Magazine."
    
    Ich hatte es sehr wohl gesehen. Aus den Titelseiten konnte ich erkennen, es waren nicht nur Modeausgaben, es gab auch Wäschehefte, wo sogar noch etwas weniger als nur Wäsche am Leib getragen wurde. Wenn wir
    
    das
    
    heute ebenfalls zu sehen bekommen würden, wäre der Tag bestens laufen.
    
    Wir kamen in den eigentlichen Vorführraum zurück. Maria sprach mich an:
    
    „Nur noch schnell Folgendes. Ich denke ihr teilt euch die Arbeit auf. Hier vorne findet die eigentliche Modenschau statt. Willi hat uns so viel zauberhafte Reizwäsche zusätzlich zur Verfügung gestellt, ...
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