Liebe Tod und Neuanfang 05
Datum: 15.04.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... um das Grab gekümmert haben, während ich nicht da war?"
Diesmal klang ihre Stimme etwa lauter, aber trotzdem irgendwie unsicher.
„Ja, habe ich!", antwortete ich ihr und sah in ihre Richtung, worauf sie ihren Kopf ebenfalls zu mir drehte. Während ich jetzt wieder in ihre unendlich tiefen und zugleich traurigen Augen schauen konnte, sagte sie nur: „Danke!"
Dann drehte sie sich wieder zurück und stand noch fünf Minuten lang davor. Dann ging sie dieses Mal noch vor mir zurück.
Am Freitag darauf, als wir wieder schweigend nebeneinander arbeiteten, konnte ich nicht mehr anders und sagte zu ihr: „Adam!" nicht mehr.
Daraufhin kam von ihr: „Bitte?" und ich antwortet ihr noch einmal. „Adam, mein Name ist Adam wie aus der Bibel. Ich wollte mich nur einmal vorstellen. Immerhin haben wir uns schon so oft gesehen und ich fand es an der Zeit, dies zu tun!"
Sie unterbrach ihr Geschnibbel und Gezupfe und sah mich etwas seltsam an. Doch ich wusste wenige Sekunden später, warum sie so schaute. „Eva, ich heiße Eva, ebenfalls so wie aus der Bibel!" dabei meinte ich ein leichtes, fast nicht zu erkennendes Lächeln auf ihren Lippen zu erkennen. Vielleicht wollte ich es auch sehen.
Damit war unsere Konversation für diesen Tag beendet. Immerhin wusste ich jetzt, wie sie hieß und ich ließ es mir auf der Zunge zergehen. Adam und Eva, ein seltener Zufall. Es gab nicht viele Frauen die Eva hießen, zumindest kannte ich nur noch eine andere, aber die war eher die Schlange auf dem Baum ...
... gewesen und ich hätte freiwillig in den Apfel gebissen, nur um von ihr weg zu kommen.
Aber das war eine längst vergangene Sache und berührte mich nur noch als Fußnote in meinem Leben.
Teil 14
Zwei Wochen später sah der Himmel die ganze Zeit schon recht seltsam aus. Die Luft war drückend und ich befürchtete, dass es nass werden könnte. Also nahm ich meinen Schirm mit, denn ich wusste ja genau, hatte man einen mit, regnete es nicht. Schon als ich auf dem Friedhof angekommen war, ballten sich die Wolken noch dichter und ich meinte es sogar, im Hintergrund grummeln zu hören. Aber das stört mich nicht. Ich mochte Gewitter, auch wenn ich sie lieber Zuhause erlebte.
Zwei Minuten früher als sonst kam Eva, was wahrscheinlich daran lag, dass sie schneller ging als sonst. Sie sah ebenfalls nach oben zu den Wolken, die sich inzwischen vor die Sonne geschoben hatten und gerade dabei waren, sich über unsere Köpfe zu schieben.
Es konnte nicht anders kommen. Ich hatte zwar meinen Schirm mit, sie aber ihren nicht. Oder anders gesagt, sie war daran schuld, dass in dem Augenblick als sie bei mir ankam, die ersten dicken Tropfen vom Himmel fielen. Dazu zuckte ein erster erkennbarer Blitz durch die Wolken und es knallte recht ordentlich.
Eva zuckte zusammen und sah noch einmal mehr als besorgt zum Himmel hoch. Man konnte ihr geradezu ansehen, dass es ihr nicht gefiel, was aber nicht nur am Regen lag. Ich will es nicht als Panik auslegen, aber das Gewitter machte ihr zumindest ...