1. Wie das Leben so Spielt


    Datum: 13.04.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    Wie ein gleißender Stern erhoben sich die von Scheinwerferlicht bestrahlten, weißen Schlossmauern in Leiben unter dem schwarzen Nachthimmel. Auch der Umstand, dass die Beleuchtung in der näheren Umgebung sehr dezent ausfiel, trug noch wesentlich dazu bei, dass das auf einem großen Felsen thronende Schloss nahe der Donau, noch imposanter wirkte. Aus der Ferne machte es fast den Anschein, als ob es wie ein Luftschloss durch die Finsternis schwebte.
    
    Die Zeiten als das Anwesen noch Raubrittern als Unterschlupf diente, oder es reiche Edelmänner ihr Eigen nannten, sind allerdings lange vorbei.
    
    Heute bietet das alte Gemäuer eine, wie ich finde großartige Location für verschiedenste Veranstaltungen. So sollte auch in dieser Nacht, mit dem alljährlichen Reggae Ball im Jänner, das erste Fest des neuen Kalenderjahres über die Bühne gehen. Um gleich vorweg falsche Vorstellungen zu zerstören. Mit einem Ball im traditionellen Sinne hat diese Veranstaltung jedoch relativ wenig zu tun. Ich kann mich zumindest nicht erinnern in dieser Nacht auch nur ein Ballkleid, geschweige denn einen Anzug gesehen zu haben.
    
    Es muss kurz nach elf Uhr gewesen sein, als wir endlich ankamen und ich meinen alten, dunkelgrünen Audi A80 Quattro auf dem Parkplatz, nahe dem Schlossgelände parkte. Die Beifahrertüre öffnete sich zuerst und Yvonne, meine Freundin, mit der ich mich mittlerweile in einer mehrjährigen Beziehung befand, hielt zuerst ihr Näschen an die frostige Nachtluft.
    
    "Kaaaaalt." Lautete ...
    ... die erste Stellungnahme der 21jährigen Studentin. Ihre langen dunkelroten, glatt-seidig glänzenden Haare, wurden wunderbar von dem Licht, dass vom Schloss her rührte beschienen.
    
    Die Außentemperatur bewegte sich an jenem Abend um die Null Grad. So war es auch kein wirkliches Wunder, dass ihr kalt war. Yvi hatte ihren fabelhaften Körper, den man getrost und völlig stumpf mit 'Modelmaße' beschreiben könnte, in eng anliegende blaue Jeans und ein einseitig schulterfreies, schwarzes Top - mit diesen gewollten Falten, die sich wie elegante Schuppen übereinander legten - gepackt. Auch die weinrote Kunstlederjacke, die sich fabelhaft an ihren kurvigen Oberkörper anschmiegte, sah da nicht besonders wärmespendend aus. Ich glaube mich zu erinnern, dass sie schwarze Lederstiefel getragen hat, bin mir aber leider nicht mehr ganz so sicher. Himmel! Ich muss jetzt noch die Augen verdrehen, wenn ich ans Anprobieren vor der Abfahrt denke.
    
    "Aaaargh! Ich hab' nichts anzuziehen." tönte es hinter der offenen Kleiderschranktüre. Was aus dem Mund einer Frau nicht wirklich heißt, dass sie nichts zum Bekleiden hätte. Der Ausdruck steht ganz allgemein dafür, dass sie sich aus der Vielzahl an Auswahlmöglichkeiten kein, nach eigenem Ermessen, perfektes Outfit zusammen stellen kann. Also kann zum Beispiel ein bestimmtes Oberteil, obwohl es einwandfrei gewaschen und gebügelt im Kleiderschrank liegt, nicht verwendet werden, da die Hose, die natürlich extra für dieses eine Kleidungsstück gekauft wurde - ...
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