1. Ein Philosoph auf Abwegen


    Datum: 08.04.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... landen, Süße! Zieh Leine und laß unsere Gäste in Ruhe, sonst..."
    
    "He, Sam, wer sagt Ihnen eigentlich, daß ich in Ruhe gelassen werden möchte?" schnitt Morrison dem Barmann mit einem ironischen Lächeln das Wort ab. Dann wandte er sich an das Mädchen und murmelte in verschwörerischem Tonfall: "Wenn mich nicht alles täuscht, bist du ungefähr das beste, was mir heute abend passieren konnte!"
    
    "Ehrlich?" erkundigte Candy, oder wie immer sie auch heißen mochte, sich angenehm überrascht. "Ich glaube, Sie sind wirklich ein Kavalier, Mister...?"
    
    "Morrison," stellte Frank sich umgehend vor. "Aber du kannst ruhig Frank zu mir sagen!"
    
    #SPD=100%# "Sie sind doch nicht etwa der Frank Morrison?!" schnappte Candy vollkommen perplex. "Der Autor von "Philosophie des Schicksals"! Ich liebe Ihren Stil, Frank. Er ist so ursprünglich und ungekünstelt, fast wie bei Schopenhauer! Sie sind für mich einer der wenigen Philosophen, die diese Bezeichnung verdienen und deren Werke halbwegs genießbar sind! Das meine ich ganz ehrlich!" Jetzt war es an Frank, baß erstaunt zu sein. Niemals hätte er auch nur im Traum daran gedacht, daß dieses kleine, blonde Gift nicht nur eines seiner wichtigsten und schwierigsten Werke kannte, sondern sich offenbar auch schon mit seinem deutschen Lieblingsdenker beschäftigt hatte.
    
    Candy deutete seine skeptische Miene richtig.
    
    "Gerade ein genialer Mann wie du sollte ein Buch niemals nach seinem Umschlag beurteilen," tadelte sie ihn zärtlich, wobei sie eine ...
    ... Schnute zog, die Frank ganz zauberhaft fand. "Nur weil ich zufällig blond bin und so großen Spaß am Sex habe, daß ich sogar mein Geld damit verdiene, bin ich noch lange nicht blöd oder ungebildet!"
    
    "Du liebe Güte, Candy, ich wollte dir keineswegs zu nahe treten," beteuerte Morrison ehrlich zerknirscht. "Du mußt allerdings zugeben, daß man eine solche Lektüre bei dir nicht auf den ersten Blick vermutet. Du kannst mir aber trotzdem glauben, wie sehr es mich freut, daß du mein Hauptwerk kennst und Schopenhauer genau so magst wie ich! Doch jetzt will ich mich nicht mehr länger über Bücher unterhalten. Selbst ein Philosophieprofessor braucht gelegentlich mal etwas Handfesteres!"
    
    "Schon kapiert!" kicherte Candy belustigt, und in ihren saphirblauen Augen blitzte der Schalk. "Aber du wirst mich leider zu meinem Domizil begleiten müssen! In diesem Laden," ihre Hände vollführten eine Geste, die das gesamte Hotel umfaßte, "hat man etwas dagegen, daß Mädchen wie ich ihrem Beruf nachgehen!"
    
    "Das macht nichts, Süße!" entgegnete Morrison lächelnd. "Ich rufe uns ein Taxi! Mit dir fahre ich, wohin immer du willst!"
    
    Mit diesen Worten zückte er sein Smartphone, ließ die Nummer der nächsten Taxizentrale suchen und bestellte ein Fahrzeug zum Hotel. Das Taxi kam schon eine viertelstunde später, und Arm in Arm mit seiner charmanten Begleiterin verließ Morrison die Hotelbar...
    
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    Die Fahrt führte über den Freeway zu einem schmucken Apartmentblock am anderen Ende der Stadt.
    
    Frank ...
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