1. Der Pornograf XI - 11


    Datum: 03.09.2017, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... noch ein wenig wackelig auf den Beinen. Pop musste es ähnlich ergangen sein wie allen Männern in der Lounge, seit fast zwei Jahren rief er erstmals wieder nach einem Cognac. D'Maria war so verblüfft, dass sie ihm sogar einen servierte. Allerdings nur einen Doppelten.
    
    Lis wollte aufstehen und wohl Pele die Leviten lesen. Zu meinem Erstaunen hielt sie jedoch Kim zurück: „Die wollen halt auffallen. Hier dürfen sie, lass sie einfach. Sonst tun sie es aus Protest und gehen womöglich so gekleidet in die Stadt."
    
    Gina hatte eine völlig andere Idee. Sie griff in ihre Handtasche und holte ein Bündel Papier hervor. Zwei davon legte sie auf den Tisch, der Rest kam zurück in die Tasche. Danach kramte sie nach einem Kugelschreiber und schrieb etwas. Mich fragte sie wie der Nachname von Britta noch mal sei. Verblüfft antwortete ich. Dann wurden beide hergerufen. Die so geil angezogenen Damen erwarteten offensichtlich zumindest einen Rüffel von der Direktorin des Fotoparks. Aber keineswegs.
    
    „Hier habt ihr jede einen der ganz neuen Modelausweise. Wann immer ihr tätig seid, lasst euch die Zeit eintragen, sonst gibt es kein Geld", wurde ihnen von Gina erklärte, als sie die Ausweise überreichte.
    
    Geschickt hatte sie damit die Frechheit der beiden Frauen überspielt. Jetzt musste jeder beim Cocktail glauben, sie liefen hier einfach in der Maske auf, die sie beim letzten Shooting anhatten. Das war bei Zeitnot, in Ausnahmefälle, zugelassen, wenn die Maske nicht gerade
    
    Nackt
    
    war. ...
    ... Unsere Regeln waren da flexibel.
    
    Egon hatte die ganze Zeit nichts gesagt, nur überrascht seine Frau angestarrt. Jetzt sage er, wohl mehr zu sich selbst, „komme du mir nach daheeme."
    
    Die Aufregung legte sich. Die frechen Damen setzten sich zu Egon. Jörg setzte sich schnell dazu. Eine offensichtlich rege, allerdings sehr fröhliche Unterhaltung begann. Lis kam wieder zur Ruhe, denn eigentlich war ja nichts passiert. Sie wollte es nur nicht wahrhaben, dass sich ihre doch so wohlerzogene Tochter derart gewandelt hatte. Was sie dabei jedoch vergaß, im Prinzip war sie in ihrer Jugend kaum besser, als sie alt genug war und die Eltern keinen Einspruch mehr erheben konnten. Ihr Pech war nur, die Damenoberbekleidung bot damals nichts, das ihren Geschmack traf. Nur 10 Jahre jünger, und sie würde der
    
    braven
    
    Tochter in fast nichts nachstehen. Nur dass sie halt nicht zusätzlich die frechen roten Haare von Pele hatte.
    
    Beim Abendessen erfuhr ich von Kim, fast nebenbei, dass Pele bei ihr noch vier Ketten mit Chips, für die höheren Angestellten, geholt hatte. Offensichtlich gingen alle vier zur Abendunterhaltung in die Höhle.
    
    Nach einem letzten Abendtrunk ging ich heute mit Kim in ihre Suite. Es war wieder einmal Zeit und Lis wollte gerne ihre Ruhe. Als ich mit Kim gegen sieben Uhr am Morgen zurückkam, schliefen sie und Gina noch tief und fest. Heute war Samstag. Es lag nichts Besonderes an.
    
    ***
    
    Wir hatten unser Frühstück schon fast hinter uns, als erst Egon und Britta, ...
«1...345...8»