Euromillions Kapitel 01
Datum: 03.04.2018,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
... ich die Euromillions-Internetseite auf und kontrollierte mein Los.
Ich kontrollierte es nochmals. Dann nochmals. Dann ging ich noch auf andere Internetseiten als die Euromillions-Seite. Ich hatte gewonnen. ICH HATTE GEWONNEN! Ich war der Deutsche, der die Euro-Millionen geholt hatte, und zwar den Volltreffer! Und zwar satte 80 Millionen und ein paar Zerquetschte! Kein Wunder war ich in der BILD-Zeitung -- der Gewinn war unter der Top 20 der höchsten Euromillions-Gewinne jemals!
Ich nahm die ganze Welt wie durch eine Art Schleier wahr. Ich fing an, mir die wildesten Pläne auszudenken. Doch zum Glück war ich vernünftig erzogen worden. Ich nahm mir vor, zuerst das ganze nochmals sauber abzuklären bevor meine ganzen Luftschlösser einbrachen. Ich rief die Nummer der Lottogesellschaft an. Dort wurde mir nochmals bestätigt, dass diese Zahlen effektiv die richtigen seien. Danach machte ich mich schlau, wie mein Gewinn ausgezahlt werden würde. Anscheinend musste ich mich bloß ausweisen können, wobei in diesem Fall ein amtlich beglaubigter Ausweis nötig war. Alles in allem Papierkram der mich maximal eine Woche aufhielt.
Zwei Wochen später trafen dann tatsächlich die ersten Zahlungen auf meinen Konten auf. Richtig, Konten. Ich hatte in der Zwischenzeit einen Anwalt und einen Finanzberater organisiert. Der Papierkram hatte mich nun doch zwei Wochen gekostet.
Kapitel 1 -- Manuela die Bürozicke
Nach den zwei Wochen „Ferien" überlegte ich mir, ob ich gleich sofort künden ...
... sollte. Leisten konnte ich es mir ja locker. Doch irgendwie kitzelte es mich, doch noch für meinen „Hungerlohn" weiterzuarbeiten -- wenigstens eine kurze Zeit. Es fühlte sich total anders an. Ich fühlte mich in einer extremen Machtsituation, ließ mir aber äußerlich nichts anmerken. Ein grosses Bündel 100-Euro-Scheine in meiner Jackentasche erinnerte mich jedoch permanent daran, dass ich nun ein mehrfacher Millionär war.
„Morgen!", tönte es mir miesgelaunt auf dem Gang entgegen. Demotiviert schlurften die Mitarbeiter zu ihren Arbeitsplätzen. In meiner Abteilung war alles noch beim Alten. Ich saß gespielt miesgelaunt an meinem Platz und startete meinen PC auf.
„Na, SCHÖNE Ferien gehabt?", tönte es giftig aus der Ecke. Dort hockte Manuela, eine 25-jährige Buchhalterin. Manuela war schon immer klar darauf aus, mir meinen Job streitig zu machen. Sie wusste: Wenn ich weg war, hätte sie ihren Job auf sicher und müsste sich keine Gedanken wegen der Auslagerung nach Polen machen.
Manuela war zwar echt ein heißer Feger, aber auch eine extrem verbitterte Zicke. Ihre Tussi-Attitüden und ihre offensichtlicher Materialismus machten es auch nicht besser. Ihre Pausen nutzte sie vornehmlich dazu aus, hinter meinem Rücken über mich zu lästern. Als ich ihr einmal ein Kompliment für eine schönen Pulli machte, sagte sie mir ins Gesicht, dass sie mich widerlich fände ich doch bloß ein notgeiler alter Sack war. Wer weiß, vielleicht hatte sie sogar Recht? Ich konnte mir ein sehr fieses Grinsen ...