1. Ute S


    Datum: 02.04.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... und schaute auf dem Schieber genau richtig in kniender Höhe. Dahinter würden sie warten.
    
    Ein langer Korridor mit bläulich rotem Licht, düster beleuchtet, aber das war gerade richtig für sie gewesen, hatte sie an mehreren Kabinen vorbei geführt. Die dritte war offen gewesen. Ute war sich nicht sicher gewesen, ob die anderen auch besetzt waren, aber sie hatte es auch nicht probieren wollen. Am Ende des Flurs hatte sie eine ältere Frau gesehen. Überschminkt, sonnenbankgebräunt und mit billiger Dauerwelle, erfüllte sie das Klischee schlechthin. Für einen Moment wäre sie gerne wieder weggerannt, doch die Gleichgültigkeit, mit der sie die Frau kurz musterte und dann wieder weg sah machten ihr in diesem Moment sogar Mut. An der Wand gegenüber der Kabinen hing ein Kondomautomat, doch Ute hatte schon eigene besorgt. Sie wollte nur so schnell wie möglich in die Kabine und atmete erleichtert aus, als sie den Riegel hinter sich einrasten hörte.
    
    Ute begann sofort damit sich auszuziehen. Merkwürdigerweise, früher hätte sie sich nie gedacht, dass sie so mal reagieren würde, wollte sie ihre Kleidung so schnell wie möglich los werden, damit sie dies nicht mit dem in Verbindung bringen konnte, was sie im Anschluss vor hatte. Sie brauchte klare Grenzen und ihre Kleidung bildete eine dieser Grenzen. Zuvor hätte sie gedacht, sie würde sich dann schutzlos fühlen, ausgeliefert, doch die kleine Kabine, der einfache Riegel an der Tür, gaben ihr Schutz und ja auch eine Art Geborgenheit. ...
    ... Geborgenheit dass zu tun, was keiner sehen, was keiner wissen durfte, was sie aber so unbedingt tun wollte. Ihre Kleider legte sie sorgsam auf den Stuhl und hängte sie auf die Haken an der Wand. An der Wand gegenüber der Tür befand sich eine kleine Heizung, zwar war es im Raum schon angenehm war, wohl aber auch wegen der Aufregung fröstelte sie leicht und drehte sie daher mehr auf.
    
    Langsam und bedächtig kniete sie sich nackt vor den Schieber in der Wand. Sie brauchte einen Moment, bis sie eine bequeme Position für sich gefunden hatte. Dann atmete Ute tief durch und die Angst, die schon längst einer nervösen Anspannung gewichen war, verwandelte sich nun in ein anregendes Prickeln. Sie fühlte sich frei. In jenem Raum war sie nicht mehr Ute S. , Hausfrau und Mutter, in jenem Raum war sie nur noch sie! Niemand der sie in irgendeine Rolle reinzwängte, niemand, der sie verurteilen würde können. In jenem Raum war sie anonym und damit frei genau das zu tun, was sie tun wollte. Ein Gefühl von Macht und Unbesiegbarkeit, so komisch es auch klang, doch es war so, stellte sich ein und das machte die ganze Situation nur noch prickelnder, irgendwie sexy.
    
    Ute öffnete den Schieber. Dahinter befand sich eine ovale Öffnung in der Wand, groß genug, dass ein männliches Genital bequem hindurchpasste, wenn es sein musste, sogar mit ein bisschen Schieben, mit Anhang. Wie es auf der anderen Seite aussah wusste Ute nicht. Doch sie stellte sich vor, dass dort auch Kammern waren, ähnlich wie bei ihr, nur ...