1. Ute S


    Datum: 02.04.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    SÜHNE?
    
    Mit einem Klacken schloss sich die Autotür hinter ihr. Schloss sich und damit auch die Außenwelt aus von hier. Und mit jenem Klacken begann auch die Hitze in ihrem Gesicht, die röte ihrer Haut zu weichen.
    
    Ute atmete tief ein, hielt ihren Atem für einen Moment an, bis ihr Blick sie instinktiv im Rückspiegel traf und atmete dann wieder aus. Sie konnte ihrem Blick kaum standhalten, schnell wich sie ihm wieder aus. In ihr brodelte es, noch war sie emotional zu verwirrt um einen klaren Gedanken fassen zu können. Flucht war alles gewesen, woran sie in den letzten 10 Minuten gedacht hatte, doch nun, in der vermeintlichen Sicherheit ihres Autos fingen ihre Gedanken an sich gehör zu verschaffen. Das heißt, sie wollten es, doch Ute ließ den Motor an, drehte die Lüftung auf volle Stärke und das Radio auf laut. Innerlich war ihr immer noch warm und jeder Passant, der ihr, scheinbar nur zufällig, einen Blick zu warf geriet sofort in Verdacht. Ihr Herz hämmerte immer noch laut in der Brust, doch wurde mit Kilometer über Kilometer langsamer, bis sie schließlich, zwanzig Kilometer später, in die Straße einbog, in der ihr Haus, ihr Mann und ihre Tochter... ihre Familie... auf sie warteten.
    
    Das Garagentor surrte hoch und Ute verrenkte sich wie immer um rückwärts einzuparken. Immer noch leicht nervös verließ sie den Wagen und betrat ihr Haus durch den Seiteneingang in der Garage. Es war ruhig, außer dem sich schließenden Tor der Garage war nichts zu hören. Zum zweiten Mal ...
    ... innerhalb der letzten Stunde atmete sie tief durch. Ihr Blick schweifte durch den Flur zu dem kleinen Tisch unterhalb der Garderobe. Sofort fiel ihr der kleine Zettel auf, der da sonst nicht lag.
    
    Bin mit Melanie unterwegs, kann spät werden! Kuss Lea!
    
    Ute nahm den Zettel mit in die Küche. Am Kühlschrank nahm sie sich Orangensaft, schenkte ihn in ein Glas an der Spüle und blickte hinaus auf die Straße. Der Wagen von ihrem Mann war noch nicht da und ihre Tochter war auch nicht im Haus. Wie spät war es eigentlich? Ein Blick auf die Küchenuhr am Herd verriet ihr die Zeit. Sie hatte noch genug davon. Genug für was? Schnell ging sie im Kopf eine kleine Checkliste durch. Dadurch dass sie alleine war, hatte sich ihr Verstand entspannt und erkannt, dass er den Vorteil nutzen musste.
    
    Duschen, Zähneputzen und die Kleidung direkt in die Waschmaschine, das sollte reichen. Zufrieden machte sie sich auf dem Weg nach oben ins Bad.
    
    Nur eine Stunde später brummte die Waschmaschine im Keller, ihre Haut roch nicht mehr nach ihrem eigenen Schweiß, gepaart mit dem Geruch ihrer Lust und die Minze der Zahnpasta versuchte den Latexgeschmack aus ihrem Mund zu verdrängen. Ein klägliches Unterfangen, solange sie sich nicht explizit auf die Minze konzentrierte, hatte der Geschmack doch mittlerweile eher psychologischen Ursprung. Dennoch fühlte Ute sich besser und sicher nicht ertappt zu werden. Kaum eine halbe Stunde später hörte sie, wie die Haustür sich öffnete. „Hallo Schatz, wie war Dein Tag?", ...
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