Ute S
Datum: 02.04.2018,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
... wehtaten. Passanten waren ihr ganz wenige nur begegnet und keiner hatte wirklich Notiz von ihr genommen, jedenfalls nicht mehr als sonst auch. Dennoch hatte sie bei jedem gefürchtet gleich erkannt und angesprochen zu werden. Wieder im Schutz ihres Autos kam ihr das alles dann immer lächerlich vor. Heute war sie nun schon dreimal an dem Laden vorbei gefahren und diesmal parkte sie nicht ganz so weit weg, holte tief Luft und lief zielstrebig los.
Eigentlich hatte sie vorgehabt erst wieder Luft zu holen, wenn sie angekommen, wenn es über die Türschwelle, durch die schwarze-, nichtsagende Tür geschafft hatte, doch dafür fehlte ihr die Kondition eines Tiefseetauchers. Standhaft bleib sie dennoch. Auf ihre eigene Weise. Atmete nur flach, zwang sich an nichts zu denken, zwang sich ihren Herzschlag, ihre Angst, die Panik zu ignorieren. Die Übelkeit die in ihr aufstieg und sich auf ihre Lust zu konzentrieren, die, zugegeben, wenn auch abgelenkt, da immer noch war. Eine Lust die sie in den letzten Wochen nicht in Ruhe gelassen hatten. In Wochen der Internetabstinenz, zu groß war die Angst vor Dieter_S, oder vor irgendjemanden von dort, doch erwischt zu werden.
Wochenlang hatten sie Angst und Lust gleichermaßen Ruhelos gemacht und sie immer wieder in eine unbefriedigende Patt-Situation gebracht. Es war nicht so, als hätte sie in den letzten Wochen keine Orgasmen gehabt, doch die Orgasmen durch die Erinnerung waren nur wenig besser, wenn überhaupt, als die Orgasmen mit ihrem Mann ...
... und befriedigten nicht ihre Begierde... ihren Fetisch. Ute hatte immer mehr gewollt und war in keinem Moment bereit für Kompromisse gewesen. Zu keinem Zeitpunkt war dies ihr als adäquate Lösung erschienen. Gefangen in ihrem Dilemma hatte sie schließlich begonnen zu recherchieren. Anonym, wie es im Internet nur ging, war sie schließlich auf eine neue Spur gestoßen, die sich bald für sie zu einem neuen Weg entwickelt hatte. Einen neuen Weg, der bisher immer vor dieser schwarzen Tür geendet hatte.
„Nicht anhalten!", mahnte sie sich kurz streng innerlich, als sie merkte, dass sie langsamer wurde. Die Tür war nun fast in Reichweite. Eigentlich wollte Ute nicht nach links oder rechts schauen, wollte zielstrebig hineingehen, dennoch erwischte sie sich dabei, wie sie sich vorsichtig umschaute. Dies war jedoch eine gelungene Ablenkung, denn in jenem Moment, da sie noch darüber nachdachte, dass sie das eigentlich nicht hatte tun wollen, hatte ihr Körper sie schon ausgetrickst und die Tür geöffnet und wieder hinter ihr geschlossen.
***
Es war angenehm warm und roch auch gar nicht streng oder so. Ute inspizierte den Raum. Ein kleiner Stuhl, ein Kleiderhaken, ein Papierspender und sogar ein kleines Handwaschbecken, bis auf letzteres ähnelte es mehr einer Umkleidekabine in einem Geschäft, außer vielleicht noch, dass der Boden mit einer harten Gummimatte ausgelegt war, ähnlich, wie sie sie noch aus Schulzeiten kannte, nur im knalligem Rot. Sie schloss den Riegel der Tür hinter sich ...