1. Ritter Wigbert auf der Flucht - Teil 02


    Datum: 02.04.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... dünnes -- äh -- wie sagt cortine? Sleier? Ja, Sleier hüllen, ehe sein Raum betreten darf. Und danach in Früh muss nuda wieder inause. Eh!"
    
    „Oh, das ist bei mir nicht anders! Diese widerlich befleckten Gewebe würde ich nur ungern auch nachher wieder an meinem Körper spüren, wenn ich schon seine Hände hatte erdulden müssen, wenn nicht gar noch anderes."
    
    „Ma ...?"
    
    „Aber ich habe die Steine dort verborgen, wo er in dieser Nacht ganz sicher nicht mehr nachfühlen konnte! Er schlief dann ja auch schnarchend und grunzend wie ein Schwein, bis der Muezzin zum Morgengebet rief. Da hat er mich schleunigst hinaus verwiesen."
    
    „Oh! -- Ah!"
    
    „Aste du wieder gefunden alle, todas?", erkundigte sich die neugierige Isabella.
    
    „Ja, ich habe alle Juwelen wieder und sie sind nun in einem ledernen Beutel, den ich um die Hüfte gebunden habe, bis auf eines, das mein neuer Herr und Gebieter suchen, finden und in Besitz nehmen soll. Jetzt! Sofort!" Bertram erschrak ein wenig und stockte, als er das zu übersetzen hatte.
    
    Saafira blickte Bertram schmachtend an, der einige Sekunden dümmlich grinste, ehe er begriff. Dann aber fasste er seine Geliebte an der Hand und führte sie eilenden Schrittes außer Sichtweite ein Stück hinein in die Schlucht. Die Geräusche, die alsbald immer lauter zu vernehmen waren, verrieten Wigbert, dass auch dort eine große Ehezeremonie nach Wüstenart vollzogen wurde.
    
    Er blickte sich um, Isabella, Marie-Claire und Swanhild näherten sich lüsternen Blickes. ...
    ... „Wir haben das Los entscheiden lassen", erklärte die blonde Brabanterin. „Rosanna musste auf den Wachposten und wir sollten erneut die Zeit nutzen!"
    
    „Aber doch nicht alle drei zur gleichen Zeit!", suchte Wigbert einen Ausweg, doch die Frauenzimmer waren ohne Gnade.
    
    „Pourquoi non? Wir aben geübt!", wandte Maria-Claire ein und schmiegte sich an den bangenden Ritter.
    
    „Wie kommt es eigentlich, dass ihr alle ganz gut Deutsch sprecht?" Jede Ablenkung schien ihm zu dieser Zeit willkommen, zweifelte er doch nach dem amourösen Parforce-Ritt in den Morgenstunden an der Standhaftigkeit seines rothütigen Knappen.
    
    Swanhild durchschaute zwar seine Absichten, ging aber leichten Mutes darauf ein, denn Marie-Claire und Isabella ließen sich nicht beirren und forschten bereits mit lockerer Hand unter Wigberts fadenscheinigen Lumpen. Selber trugen sie auch nicht viel am Leib, denn lieber liefen sie nackt herum, als sich in die Hurenlumpen zu hüllen. Das blühte ihnen noch früh genug.
    
    „Wisset, edler Ritter aus dem fernen Abendland, wir hatten so unsere Geheimnisse, die wir nicht mit den Muslima teilen wollten. Deutsch war die eine Sprache, die keine von denen auch nur ein klein wenig verstand, hingegen Marie-Claire ganz gut, Isabella ein paar Brocken und Rosanna auch. So wurde es zu unserer Geheimsprache im Harem. Saafira hat wohl einiges vom Hakim gelernt -- und er von ihr. Das kommt ihm nun zugute, wie man erlauschen kann. Und jetzt komm, du bist erstarkt!"
    
    Tatsächlich waren die ...
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