Pech im Spiel (5)
Datum: 21.09.2017,
Kategorien:
Macht / Ohnmacht
... unter uns. „Gut, dann können wir uns auf die Reise machen“, erwiderte der Riese, dessen Stimme ich mittlerweile mühelos identifizieren konnte. „Macht euch auf den Weg zum Ausgang.“ Wie schwer selbst kleinste Bewegungen waren – so, wie wir aneinandergefesselt waren. Nach drei Schritten strauchelten wir und wären gestürzt, wenn uns die Männer nicht aufgefangen hätten. „Weiter!“, hörte ich von hinten, und mit klitzekleinen Schritten strebte ich dem Ausgang entgegen, mit Yvonne direkt hinter mir. Für sie musste es noch schwerer sein, da sie meinen ungeschickten Bewegungen rückwärts folgen musste. Wenigstens konnten wir die aneinandergebundenen Arme mit einiger Mühe herunternehmen. Wie grotesk wir aussehen mussten! Sehr langsam kamen wir dem Eingang der Videothek näher, eingekreist von den fünf schwarzen Männern. Der Schnauzbart ging einige Schritte vor und öffnete die Tür zur Straße. Wenn jetzt dort Leute wären! Ich blickte in die Dunkelheit, konnte aber zum Glück niemanden entdecken. Jetzt waren wir an der Schwelle, und die unerwartet starke Kälte ließ mich frösteln. Meine nackten Füße registrierten kalte Nässe, es hatte geregnet. Am Bordstein war ein Van geparkt. Der Schnauzbärtige öffnete die Heckklappe. Und wieder fühlte ich, wie sich von hinten große Hände zwischen meine Beine drängten – fast hatte ich mich schon an diese Berührungen gewöhnt. Es war der hünenhafte Anführer, der uns beide mit einer Hand hochhob, als wären wir federleicht. Mühelos bugsierte er Yvonne und ...
... mich zum Wagen, kippte unsere Körper und legte uns auf die Ladefläche, wobei er erstaunlich sanft zu Wege ging. Ich kam unten zu liegen und spürte das Gewicht der an mich gebundenen Yvonne über mir. Welche Kleinigkeiten einem in Extremsituationen auffallen, dachte ich, als ich dankbar bemerkte, dass der Laderaum des Wagens mit weichem Teppichboden ausgelegt war. Vier der Männer nahmen auf den Sitzen vor mir Platz, einer kletterte zu uns in den Laderaum. Als ich hochschaute und die Gesichter der Sitzenden kontrollierte, fehlte der Schnauzbart. Also war er unser Begleiter im Gepäckabteil. Ich hörte, die die Klappe hinter uns geschlossen wurde. Unmittelbar danach wurden Yvonnes und meine, mit Stretchfolie verbundenen Beine von unserem Hintermann weit gespreizt, und ich spürte, wie er sich zwischen unseren geöffneten Schenkeln hinsetzte. Umschauen konnte ich mich nicht; die Stretchfolie um Hals und Kopf schränkte nahezu jede Bewegung ein. Der Motor wurde angelassen, und langsam setzte sich der Wagen in Bewegung. Die Straße war holprig, doch wir wurden nur mäßig durchgeschüttelt. Ein greller enger Lichtschein von hinten irrte durch den Wagen: Der Schnauzbart hatte wohl eine Taschenlampe gefunden. Er vertrieb sich die Zeit, unsere Körper auszuleuchten! Der Lichtkegel wanderte scheinbar ziellos durch das Auto. Ich ertappte mich bei dem Gedanken, dass er sich wohl auf Yvonnes Körper konzentrieren würde. Als die Untenliegende war ich wohl besser vor seinen Blicken geschützt. Es wurde ...