1. Alles Absprache-Sache


    Datum: 24.03.2018, Kategorien: Nicht festgelegt,

    Dies ist mein erster Versuch, daher freue ich mich auch über rechtschreibtechnisch, grammatikalische und stilistische Korrekturen.
    
    *
    
    Den geschützten Rahmen, den sie so lange genossen hatte bröckelte, wie eine alte Ruine.
    
    Ihr Bruder war schon ausgezogen. Schon vor Jahren. Er hatte sich sein eigenes Leben aufgebaut. Sogar ein eigenes Haus auf dem Land wollte er kaufen.
    
    All das hatte er ihr bei seinen Besuchen berichtet.
    
    Nun war die Zeit an ihr. Das Heim, in dem sie so viele Jahre gelebt hatte. Sie durfte noch zwei Monate nach ihrem 18 Geburtstag bleiben, musste dann aber spätestens ihre Unterkunft geräumt haben.
    
    Schon lange vorher hatte sie sich um eine Wohnung bemüht, aber erfolglos. Der innere Druck wurde immer größer.
    
    Resigniert saß sie mal wieder auf ihrem Bett und studierte die Wohnungsanzeigen. Das Internet hatte sie schon lange als Möglichkeit zur Wohnungsfindung ausgeschlossen. Entweder waren die Unterkünfte zu teuer, zu baufällig, zu weit weg, oder alles zusammen.
    
    Sie musste eine Unterkunft in der Nähe finden, koste es was es wolle. Sie wollte die Schule auf keinen Fall wechseln. Ihre Freunde waren das einzige was noch bleiben würden, wenn sie das Heim verlassen hätte. Es viel ihr auch schon so schwer genug.
    
    So manche Nacht hatte sie sich in den Schlaf geweint. So manche Stunde hatte sie mit der Heimleitung verbracht um wenigstens noch bis zum Ende der Schule bleiben zu können, aber nichts hatte geholfen.
    
    In den Zeitungen, die sie jetzt ...
    ... durchstöberte, hatte sie festgestellt, waren die Wohnungen, im Gegensatz zum Internet zwar alt, so wie deren Vermieter, aber längst nicht so teuer. Sie hatte einen Termin für eine Besichtigung. Sie schaute auf die Uhr. Es wurde Zeit.
    
    Wie so oft saß sie auch jetzt zum X-ten Mal in einer Wohnung und wartete nervös auf den Vermieter, der sich gerade einen Kaffee machen wollte.
    
    „Zimmer mit Familienanschluss." hat es in der Anzeige geheißen. „Bei Hilfe im Haushalt, Mietnachlass." Das war das Zauberwort. Sie hatte sofort versucht unter der angegebenen Telefonnummer anzurufen, war aber enttäuscht als sie nur hörte. „Kein Anschluss unter dieser Nummer."
    
    Eine ältere Betreuerin, der sie ihrer Enttäuschung, unter Tränen mitteilte, lachte nur und sagte, das dieses keine Telefonnummer sondern eine Chiffre -- Nummer sei.
    
    „Bei diesen Nummern kann man nicht anrufen." Sagte sie. „Hier musst du einen Brief schreiben und ihn, mit der Nummer, an die Zeitung schicken." erklärte ihr die Betreuerin die veraltete Technik.
    
    Eva hatte noch nie einen Brief geschrieben, SMS, MMS, E-Mail, alle möglichen Sachen in der Schule, ja aber noch nie einen Brief.
    
    In der Schule hatte man ihr zwar immer gesagt das sie eine schöne Handschrift habe. In diesem Moment musste sie es beweisen.
    
    Die Betreuerin, die ihr von der Chiffre -- Nummer erzählt hatte, half ihr auch den Brief zu schreiben. Zu Beginn wollte sie diesen mit ihrem alten Laptop schreiben. Frau Klas, die Betreuerin empfahl ihr aber ihn ...
«1234...8»