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Datum: 23.03.2018,
Kategorien:
Betagt,
... hatte, brachte die Erektion Azad nicht einmal in Verlegenheit. Er hielt sie angesichts fremder Nacktheit, zumal in Gegenwart einer Frau möglicherweise für normal und dachte sich nichts dabei. Aus seiner Sicht hat er ja vielleicht auch nicht unrecht, dachte Herbert. Eigentlich ist es ja nur natürlich, wenn ein Mann beim Anblick einer nackten Frau an Sex denkt. Nur unsere westliche Zivilisation ist daran Schuld, dass wir das in gewissen Situationen unterdrücken. Er ist eben nicht so abgestumpft wie unsereins und dazu auch noch viel jünger. Trotzdem fand Herbert es bemerkenswert, dass der Anblick seiner Marlene noch eine solche Reaktion auslösen konnte. Schließlich war sie mit fast Mitte sechzig doch eine alte Frau, wenn man es uncharmant, aber ehrlich auf den Punkt bringen wollte.
Er überlegte, ob er Azad klarmachen sollte, dass man in der Sauna anderen nicht so gegenübertrat. Aber dann sah er davon ab. Wahrscheinlich müssten sie eine ganze Weile warten, bis die Erektion des jungen Mannes abklang. Und hier in den Privaträumen erregte er ja kein öffentliches Ärgernis. Da musste Marlene halt durch. Es würde schon keinen Eklat geben. Mit gemischten Gefühlen öffnete er die Tür zur Sauna und gab Azad einen Wink, ihm zu folgen.
Das Geräusch veranlasste Marlene, die Augen zu öffnen. Zu sagen, dass sie überrascht war, wäre stark untertrieben. Sie starrte den unerwarteten Besucher ungläubig an.
„Azad ist heute früher da. Sein Unterricht ist ausgefallen. Und er wollte gern ...
... wissen, was es mit Sauna auf sich hat. Da habe ich ihn mal mitgebracht", erklärte ihr Mann überflüssigerweise.
„Das sehe ich", meinte Marlene trocken. Ihr Blick blieb an Azads imposantestem Körperteil hängen. „Aber hat er da was falsch verstanden?", schob sie hinterher.
„Das vergeht sicher gleich", beschwichtigte Herbert. „Er kennt eine solche Situation ja noch nicht. Also sich in Gegenwart anderer auszuziehen, vor allem wenn eine Frau dabei ist."
„Aber eine bestimmte Vorstellung scheint er schon zu haben", stellte Marlene mit bedeutungsvollem Blick fest.
Azad schien nicht so recht mitzubekommen, dass sein Zustand Befremden auslöste und Grund zur Diskussion lieferte. Unschlüssig stand er da, bis Herbert ihn anwies, sich neben ihn auf die freie Bank zu setzen. Marlene saß ihnen gegenüber, kaum mehr als ein Meter lag zwischen ihnen. Ihre erste Überraschung hatte sich schnell gelegt. Herbert beobachtete einigermaßen verblüfft, dass sich auf ihrem Gesicht eher Neugier als Missbilligung abzeichnete, während sie dem jungen Iraker ungeniert zwischen die Beine schaute.
„Er ist ja wirklich entsetzlich mager", versuchte sie offenbar vom eigentlichen Objekt ihres Interesses abzulenken, „das sieht man jetzt erst so richtig. Wir müssen dafür sorgen, dass er unbedingt etwas zunimmt."
„Dort wo du gerade hinschaust, ist er doch keineswegs mager." Den kleinen Seitenhieb konnte sich ihr Mann jetzt nicht verkneifen.
„Nein, da ist er sehr kräftig", bestätigte sie.
Herbert ...