Lethargie
Datum: 19.03.2018,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
... hinab und bemerkte dabei, wie mein Bauch anfing zu grummeln. Vielleicht sollte ich auch was zu Essen besorgen. Ich betrat den Bürgersteig und mir ging es gar nicht gut. Seit ich zur versoffenen Nachteule mutiert bin, war die Sonne mein Erzfeind. Diese gab sich jetzt alle Mühe, mir meinen Zustand noch zu verschlimmern. Alles drehte sich, während ich ihr blinzelnd den Mittelfinger entgegenstreckte. Das schien den riesigen Gasball beeindruckt zu haben, plötzlich wurde alles schwarz.
Zuerst konnte ich die Stimme vernehmen. Eine liebliches Timbre einer Frau. Janet soll mich in Ruhe lassen! Ich würde sie schon bald wiedersehen, oder war es jetzt schon so weit? Die Klangfarbe schien aber nicht so recht zu Janet zu passen. „Aua!" Meine Wangen hatten einen Schlag abbekommen. Die Dunkelheit wich einem gleißenden Licht, das mich nur verschwommene Konturen erkennen ließ. Über mir schwebte eine Person, die ich nicht erkannte. Das war nicht Janet! Es konnte sich hier nur um einen Engel handeln. Verrückt, an so ein Zeug hatte ich nie geglaubt. Ein Engel mit eisblauen Augen, umrahmt von einem feingliedrigen Gesicht. Der Himmelsbote lächelte mich an. „Hallo, hiergeblieben!" Mein wegdriften wurde von einer erneuten Ohrfeige verhindert. Nun konnte ich die Gestalt bedeutend besser erkennen. Es war eine mir unbekannte Frau mit rotblondem Haar, kein geflügelter Cherubin.
Ich lag mitten auf dem Bürgersteig und schämte mich plötzlich für meine ungepflegte Erscheinung, besonders für die ...
... Alkoholfahne. Langsam begann mein Räderwerk zwischen meinen Ohren wieder zu laufen. Ich erzählte der hilfsbereiten Person etwas von Unterzuckerung und wollte mich erheben um zu gehen. „Nichts da!", sanft drückte sie mich wieder zu Boden. „Sie müssen sich erst mal erholen, ich werde einen Krankenwagen rufen." Auch das noch, in ein Krankenhaus wollte ich auf keinen Fall. „Mir geht es wieder gut, ich brauche keine Hilfe mehr." Um meine Aussage zu bekräftigen kramte ich in meiner Hosentasche und holte ein uraltes Bonbon heraus. „Sehen Sie, ich brauche nur etwas Zucker." Mit Todesverachtung steckte ich die halb mit dem Papier verklebte Süßigkeit in den Mund.
Leicht verzog sie im Aufstehen ihr Gesicht, gerade so, dass man annehmen konnte, sie hätte dieses Zuckerzeugs sich gerade höchstpersönlich in den Rachen gestopft. Ich wollte diese Spiegelung meiner selbst nicht sehen. Es erschien mir daher logisch, woanders hinzuschauen. Woanders hieß in dem Fall unter ihren Rock. Ich erblickte ein Höschen, welches der Vorstellungskraft kaum noch Spielraum ließ. Warum mussten die Dinger auch mehr oder weniger transparent sein? „Ich bringe Sie wenigstens nach Hause." Der Engel wollte nicht locker lassen. „Nein nein, ich muss noch einkaufen gehen", wehrte ich ab. „Das kann doch Ihre Frau machen." Ich folgte ihren Blick zu meiner Hand. Es war mir immer noch nicht gelungen, den Ehering abzulegen und nun suchte ich nach einer Erklärung.
„Meine Frau ist tot", verkündete ich trotzig. Ich war ihr ...