1. Lebenslinien - Kapitel 3 – Vorschneller Entschluss ?


    Datum: 15.07.2025, Kategorien: Transen Deine Geschichten

    ... dünner Metallfassung und leichter Tönung. „Bitte nehmen Sie Platz, Frau Thomson!“ Er erschien absolut sachlich. Ich setzte mich, während er wieder seinen Arbeitsplatz einnahm. Vor ihm lagen einige Dokumentenmappen. „Bitte berichten sie mir in gebotener Kürze das Wesentliche zu ihren familiären Verhältnissen.“ Er sah mich freundlich erwartungsvoll an. Alles an ihm war professionell. Ein smarter Jurist. Wie brachte es dieser Mann fertig, seine zwei parallelen Leben auch optisch so klar zu trennen? Dabei fiel mir mein bisher eigenes Doppelleben ein. - (Wahrlich, aus mir hätte vieles werden können in der Welt, hätte sich mir nicht tückisch mein Schicksal in den Weg gestellt) - Ich berichtete ihm zu meiner Kindheit, dem schulischen Werdegang, dem Verlust meiner Angehörigen, darüber, dass es nichts zu erben gab, dem Leben im Heim, meinen Erfahrungen mit Jugendamt und den Sozialarbeitern bzw. Jugendpflegern und von meinen gesundheitlichen Problemen, deren Hintergründe erst heute Morgen Aufklärung fanden. Außerdem verdeutlichte ich ihm meine Entscheidung, meine biologisch eindeutige Geschlechtszuweisung als Frau rechtlich durchsetzen zu wollen. Die ärztlichen Gutachten und Befunde würden noch schriftlich erfolgen und die seitens des Gesetzgebers von Transpersonen geforderte Probezeit, in der Rolle als Frau in der Öffentlichkeit, sei nach meiner Auffassung, im gesetzlich vorgesehen Zeitrahmen bereits bei Weitem erfüllt. Ich schob ihm dabei mein Familienstammbuch über den Tisch. ...
    ... Er sah mich einen Moment prüfend an, wusste er doch inzwischen von meinem Leben als Schwanznutte und fragte, ob ich mit Blick auf meine möglicherweise künftige berufliche Arbeit als weibliche Hure bereits meinen Bockschein durch Dr. Persson erhalten hätte, was ich bejahte. Über die Bezeichnung ‚Weibliche Hure‘ war ich froh. Hätte er Nutte gesagt, hätte mich das eher verärgert. Hure war für mich eine ehrbare Berufsbezeichnung in der Prostitution. Nutte war die Bezeichnung für ein Flittchen, eine Bitch. Meine innere Erregungskurve stieg sprunghaft an, denn weder moralisch noch gesellschaftlich noch emotional hatte ich keinerlei Probleme damit, künftig als Hure, bzw. als Sexarbeiterin erkannt zu werden. „Haben sie ihre Steuer- und Sozial-Versicherungsnummern im Kopf? Das ist fürs Erste alles! Ich erledige für Sie alle Amts- und Familien-gerichtlichen, sowie alle rein bürokratischen- und andere Verwaltungs-Angelegenheiten. Dazu müssen sie noch hier die Mandatsübertragung sowie diese Vollmachten unterschreiben. Auch den neuen Mietvertrag! Den bestehenden kündige ich. Geben sie meinem Mitarbeiter ihren Personalausweis, Reisepass, Impfausweis, Stammbuch und die Krankenversicherungskarte, Sozial- und Rentenversicherungsnachweis über ihre Waisenrente, bzw. Steuernummer, wenn zur Hand zum Scannen. Wenn Sie über einen Führerschein verfügen, auch den! Sie können darauf warten. Die Auszüge aus dem Melderegister und die Unterlagen zu ihrem Stammbuch fordere ich noch heute an. Auch um ...