Hoteldate
Datum: 19.09.2017,
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... ich Sonja eine SMS geschrieben: <Es war sehr schön mit Dir gestern. Freue mich auf Dich! Kuss M>
Erst zwei Stunden später kam die Antwort: <Mama nimmt meinen Sonnenschein. Er hat mir zwar abgeraten, aber ich werde kommen! Freue mich auch! Kuss S>
Verdammt, sie hat doch einen Freund! Missmutig bereitete ich mich auf das Date mit Sonja vor. Lohnt kämpfen? Ich wusste es nicht.
Zehn Minuten nach der verabredeten Zeit kam Sonja angefahren. "Entschuldige, ich musste noch diskutieren." Ich entschloss mich, diesen Abend mit Sonja zu geniessen, mit ihr heftig und ausgiebig zu ficken und dann endgültig einen Schlussstrich ziehen. So sprach ich sie auch nicht auf éihn‘ an.
Wir verstanden uns super. Sie zeigte Verständnis für meinen Job. "Weisst Du, das Leben mit Dir war eigentlich toll." Ich sah sie an. Wollte sie mich zurück? "Ich könnte mir gut vorstellen..."
"Stop!" Ich unterbrach ihre Spekulation. Mir war ganz seltsam. Hatte ich Tränen in den Augen? Auf jeden Fall einen Kloß im Hals. Trotzdem warf ich ein: "Und was sagt dein Freund dazu?"
"Ja, der ist das Problem," bestätigte sie. "Er hat mir abgeraten, mit Dir wieder was anzufangen. Das zwei-Stunden-Date gestern wäre schon zuviel gewesen, meinte er. Und jetzt die ganze Nacht und vertrauterweise ohne Schutz, das gehe gar nicht." Sonja schien zerrissen.
"Wenn ich dein Freund wäre," tatsächlich liefen Tränen über mein Gesicht, "dann würde ich Dich festhalten! Und nicht mit deinem Ex-Mann die Nacht verbringen ...
... lassen."
"Nein, Markus, nein! So ist es nicht!" Sonja schien mein Gefühlsausbruch zu irritieren. ER ist mein Mitbewohner, mein Vermieter! Zweiundsiebzig Jahre alt. Er ist mein Freund, mein Vertrauter, aber nicht der Mann an meiner Seite!" Sonja drückte meine Hand.
"Oh, dann habe ich mich jetzt ganz schön zum Deppen gemacht." Mit dem Handrücken wischte ich meine Tränen weg. "Nein, hast Du nicht!" meinte Sonja mitfühlend und trocknete mit ihrem Daumen noch eine laufende Spur aus meinem Augenwinkel.
Sie erzählte: "Hannes hat mir während der Trennung von meinem zweiten Mann sehr geholfen. Er hat uns bei sich wohnen lassen, wo wir immer noch sind, und mich mit Rat und Tat unterstützt. Er hat meinen Gedanken, mich als Hure verkaufen zu wollen, unterstützt. Ich brauchte und brauche immer noch das Geld. Außerdem," sie schweifte etwas ab und wurde nachdenklich, "war manche Begegnung wirklich toll!"
Ich erfuhr, dass Hannes kürzlich einen Schlaganfall hatte und sie sich jetzt auch um ihn kümmerte. Und wenn sie ein Date hatte, musste sie ihren kleinen Sonnenschein, Melina, jetzt irgendwo unterbringen. Gestern und heute war die Oma, Sonjas Mutter, so nett...
Was war ich erleichtert. Ich nahm mir fest vor, für sie da zu sein. Nein, natürlich auch für ihre kleine Tochter. Das Essen schmeckte nun noch leckerer. Ich erkundigte mich nach ihrer Mutter. Als Ex-Schwiegersohn kannten wir uns natürlich.
"Mama lebt in einer Zwei-Zimmer-Wohnung," erzählte Sonja. "Sie ist topfit, trotz ...